Lanxess drosselt Butyl-Kautschuk-Produktion
Der Chemiekonzern und Reifenzulieferer Lanxess hat seit Ende Dezember 2005 wegen andauernder Lieferprobleme seines kanadischen Rohstofflieferanten Nova Chemicals Ltd. seine Produktion von Butyl-Kautschuk im Werk Sarnia (Kanada) drosseln müssen. Butyl-Kautschuk findet unter anderem in Pkw-, Lkw- und Flugzeugreifen sowie in Reifenschläuchen Verwendung.
Als Folge erklärt Lanxess jetzt seinen Kunden in den USA, Kanada, Mexiko, Asien und Lateinamerika „höhere Gewalt“. Dieser Zustand wird solange aufrecht erhalten, bis Nova Chemicals wieder ausreichende Mengen liefert. Damit rechnet Lanxess aufgrund der von Nova Chemicals gemachten Angaben in der zweiten Januarhälfte.
Nova Chemicals wiederum hatte sich auf „höhere Gewalt“ bezüglich der Belieferung mit Rohstoffen im Oktober 2005 nach Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Wartungs- und Modernisierungsarbeiten in ihrem Werk im kanadischen Corunna berufen. In den vergangenen Wochen wurde diese Erklärung von Nova Chemicals mehrfach verlängert.
Die zuvor von Lanxess aufgebauten Rohstoffvorräte wurden bis Ende Dezember aufgebraucht. Die seitdem gedrosselte Produktion wird mit Rohstoffen von einem anderen Anbieter und durch Zukäufe von am Markt verfügbaren Rohstoffmengen aufrecht erhalten.
Aufgrund des Engpasses schätzt Lanxess zum gegenwärtigen Zeitpunkt die voraussichtliche Belastung des EBITDA vor Sondereinflüssen auf einen höheren einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Das für 2006 geplante Ziel, eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von neun bis zehn Prozent auf Basis der im Jahr 2004 erzielten Umsätze zu erreichen, bleibe jedoch unverändert bestehen.
Die Business Unit Butyl Rubber betreibt für die europäischen Kunden noch eine zweite Produktionsanlage am belgischen Standort Antwerpen. Diese Anlage arbeitet angesichts der hohen Nachfrage nach Butyl-Kautschuk weiter unter Voll-Last.
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