Viele Nutzfahrzeuge mit Reifenventilmängeln
Wie im Dezember 2004 angekündigt, hat die Glauch GmbH in den zurückliegenden Monaten gemeinsam mit der Dekra-Niederlassung in Mönchengladbach 906 Lkw und 106 Omnibusse auf Probleme im Bereich der Reifen untersucht – vor allem ging es dabei um die Überprüfung der Vollständigkeit und unbeschwerten Zugänglichkeit von Reifenventilen und Reifenventilverlängerungen. „Über 50 Prozent der geprüften Nutzfahrzeuge wiesen zumindest einen, in vielen Fällen auch mehrfache Mängel an den Reifenventilen auf“, fasst Geschäftsführer Tobias Glauch das Ergebnis zusammen. Seinen Angaben zufolge war an 948 Reifen der untersuchten Fahrzeuge eine ordnungsgemäße und mit einfachen Bordmitteln zu realisierende Prüfung des Reifeninnendrucks nicht möglich.
So seien insbesondere an zwillingsbereiften Achsen die Reifenventile des jeweils inneren Rades nicht oder nur mit erheblichem Aufwand zugänglich gewesen. In vielen Fällen hätte zur Reifendruckkontrolle bzw. Reifendruckkorrektur sogar ein Zerlegen der Zwillingsräder oder aber eine vergleichsweise aufwendige Demontage von verschraubten Felgenringen oder Radzierkappen erfolgen müssen. „Ventilverlängerungen, welche eine Reifendruckkontrolle und Reifenbefüllung ermöglicht hätten, waren an mehr als 650 Lastwagenrädern und an mehr als 135 Omnibusrädern entweder nicht vorhanden, stark angescheuert oder bereits angebrochen. Viele der vorgefundenen Ventilverlängerungen waren ohne jegliche Befestigungsmöglichkeit lose aufgeschraubt und spröde oder porös“, bestätigt die Dekra Mönchengladbach. Und in 542 Fällen war keine Ventilstaubschutzkappe vorhanden.
„Das Ergebnis ist erschreckend“, findet Tobias Glauch. Denn ein unkorrigierter Minderluftdruck in der Fahrzeugbereifung könne – bei Nutzfahrzeugen und Pkw gleichermaßen – abgesehen von einem erhöhten Kraftstoffverbrauch und Reifenverschleiß auch zu einer Schädigung der Pneus und letztendlich gefährlichen Unfällen führen, da zu geringer Luftdruck zu einer übermäßigen Erwärmung und Beanspruchung der Reifenstruktur führt. „Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Folgen einerseits und das Gefährdungspotenzial andererseits wird dringend zur Verwendung von geeigneten, ordnungsgemäß befestigten und mit einem Sicherheitsmechanismus versehenen Ventilverlängerungen geraten, welche eine schnelle und effiziente Kontrolle und Korrektur des Reifeninnendruckes an Nutzfahrzeugrädern gewährleisten“, so Diplom-Ingenieur Claus Döbber, Unfallexperte der Dekra-Niederlassung in Mönchengladbach.
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