Entwicklungen im Kfz-Gewerbe
Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) legt seinen Jahresbericht 2004 vor: Mit einer unerwarteten Umsatzsteigerung um 1,6 Prozent auf 127,2 Milliarden Euro und einer schwarzen Null schloss das deutsche Kraftfahrzeuggewerbe das Autojahr 2004 ab. Die Zahl der Betriebe im Kfz-Gewerbe verringerte sich um 1.200 (Vorjahr: um 1.800) auf 41.700, die Zahl der Beschäftigten sank um 7.300 auf rund 483.000.
Auch Service gerät unter Druck
Unterschiedlichste Entwicklungen prägten das vergangene Autojahr. Überraschend hoch stieg der durchschnittliche Verkaufspreis eines neuen Pkw um sieben Prozent auf 24.090 Euro, während der Gebrauchtwagenpreis im statistischen Mittelwert um vier Prozent auf 7.900 Euro sank. Auch der Service kam im Zuge anhaltender Sparmaßnahmen in den privaten Haushalten unter Druck. Die Zahl der Aufträge für Wartung und Verschleißreparatur reduzierte sich um rund drei Prozent auf 83,1 Millionen Aufträge.
Der Anteil des Kfz-Gewerbes beträgt 88 Prozent. Dies entspricht rund 73,5 Millionen (2003: 75,7 Millionen) Aufträgen. Der Preis einer Werkstattstunde erhöhte sich um knapp zwei Prozent auf durchschnittlich 61 Euro. Die Stundensätze für Unfallreparaturen verteuerten sich stärker, auch aufgrund gestiegener Anforderungen bei der Werkstattausrüstung und vermehrter Auflagen im Umgang mit Lacken und den verschiedensten Werkstoffen.
Eine Bilanz mit Licht und Schatten gab es im Lkw-Geschäft. Der erfreuliche Zuwachs im Neuwagenhandel bei moderatem Rückgang im Gebrauchtwagengeschäft mit Lastwagen wurde getrübt durch eine sinkende Zahlungsmoral im Service. Eine neue Welle von Forderungsausfällen befürchten zahlreiche Nutzfahrzeugbetriebe, wenn die Lkw-Maut in ihrer finanziellen Bedeutung für die Transportunternehmen deutlich wird.
Die Bandbreite wird größer
Die Bandbreite in den Ergebnissen der Kfz-Unternehmen ist größer geworden. Im schwarzen Bereich sind die serviceorientierten Unternehmen zu finden, während sich die handelsorientierten Betriebe trotz knapper Margen vielfach mit Investitionszwängen konfrontiert sahen. Für das neue Autojahr erhofft sich der ZDK die dringend benötigten Kaufimpulse von den zahlreichen Fahrzeugpremieren der Hersteller sowie dem Ersatzbedarf, der durch die anhaltende Alterung des Fahrzeugbestandes entstanden ist.
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