Hankook geht in die Slowakei
Das Gezerre um den Standort für ein europäisches Reifenwerk des koreanischen Herstellers Hankook Tire ist beendet: Nachdem die Staaten Slowakei, Polen und Ungarn lange Zeit um den Zuschlag gerungen hatten, wurde jetzt das Städtchen Levice in der Slowakei vom Wirtschaftsminister des Landes Pavol Rusko als Standort bestätigt. Levice liegt etwa 130 Kilometer östlich der Landeshauptstadt Bratislawa und nicht weit von der slowakisch-ungarischen Grenze entfernt.
Die Nachricht, dass die dritte Großinvestition aus dem Automobilbereich in der Slowakei – nach den Fahrzeugherstellern PSA Peugeot Citroen (Investitionsvolumen ca. 700 Mio. Euro) und Kia (ca. 1 Mrd. Euro) – erfolgt, beflügelte den Kurs der slowakischen Währung gegenüber dem Euro. Immerhin nennt Hankook ein Investitionsvolumen von „über 500 Millionen Euro“. Der Kurs der Landeswährung (Krone), der zuvor unter Druck gestanden hatte, ging unmittelbar nach Bekanntwerden der Standortentscheidung um fast ein Prozent nach oben und die Ökonomen des Landes hoffen, dass damit eine Trendwende eingeleitet ist.
Die slowakische Zeitung „Spectator“ nennt Einzelheiten: Demnach erhält Hankook 53 Hektar Land nahe Levice, der slowakische Staat beteiligt sich an der Investition mit 21 Prozent, also mehr als hundert Millionen Euro. Es wird erwartet, dass in der Fabrik direkt 1.600 Arbeitsplätze entstehen, weitere bis zu 1.500 Arbeitsplätze indirekt geschaffen werden.
Die Zusagen der slowakischen Regierung betreffen auch die verkehrstechnische Infrastruktur: So soll die Fernstraße von Nitra nach Hronský bis Ende 2009 fertiggestellt sein, die vierspurige Straße von Hronský nach Levice ein Jahr später.
Die Produktion in dem Reifenwerk könnte in drei Jahren anlaufen, dann soll auch die Europazentrale in Levice installiert werden. Ferner ist ein Logistikzentrum für Europa in Aussicht gestellt.
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