Altreifenlager bei Berlin in Flammen
Von Sonnabend bis Montagmorgen hat die Feuerwehr daran gearbeitet, einen Großbrand im Südosten Berlins unter Kontrolle zu bringen. Das Feuer, das in einem rund 10.000 Quadratmeter großen Altreifenlager der Berliner Runderneuerungswerke GmbH in Schmöckwitz ausgebrochen war, konnte erst am Montagmorgen gelöscht werden, so Geschäftsführer Detlef Biermann im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG. Die Flammen schlugen anfangs bis zu 100 Meter hoch. „Es ist das größte Feuer in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg“, sagte der Landesbranddirektor am Sonntagvormittag. Die Polizei vermutet Brandstiftung. Erst im vergangenen August hatte es an gleicher Stelle einen Großbrand gegeben, schreibt die Berliner Zeitung; das Altreifenlager wurde vom ehemaligen Berliner Reifenwerk hinterlassen. Wie Geschäftsführer Biermann betont, sei die Herstellung von runderneuerten Reifen nicht betroffen: „Die Produktion geht ganz normal weiter.“
Fußgänger hatten das Feuer auf dem Gelände der Runderneuerungswerke GmbH, das ehemalige Berliner Reifenwerk, kurz vor Mitternacht gemeldet. Rund 500 Feuerwehrmänner und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes rückten an. Auch aus Brandenburg kam Verstärkung. „Wir brauchten Schaum in großen Mengen, um die Flammen ersticken zu können“, sagte Broemme. Die 60 Tonnen Schaum wurden unter anderem aus Hamburg, Schwedt, Schwarzheide und Leipzig herangeschafft. Am Sonntagvormittag war die Lage lediglich übersichtlich. Krebserregendes Dioxin sei bei dem Feuer nicht frei gesetzt worden, hieß es bei Polizei und Feuerwehr, andere Schadstoffe jedoch schon. Deshalb gab das Umweltamt eine Warnung für die Anwohner im Umkreis von einem Kilometer heraus. Sie sollen Fenster und Türen geschlossen halten, so die Berliner Zeitung.
Chemiker des Landeskriminalamtes hatten zuvor mit einem „Fuchs“-Spürpanzer die Luft analysiert. Ein solches Fahrzeug, das von der Bundeswehr zum Aufspüren chemischer Kampfstoffe genutzt wird, besitzt auch die Berliner Polizei seit langem. „Die Messergebnisse des Spürfuchses haben die Umweltwarnung erforderlich gemacht“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Rußpartikel zogen bis nach Brandenburg. Selbst in Fürstenwalde setzte sich der Ruß ab. Die Feuerwehr glaubt, dass die Schwaden bis nach Polen ziehen.
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