Markt am Rande des Blickwinkels
Im Augenblick wird viel über den chinesischen Reifenmarkt gesprochen. Russland gerät nicht zuletzt durch die Übernahme Vredesteins durch Amtel sowie durch das Scheitern der Continental AG mit ihrem Jointventure in die Schlagzeilen. Was aber ist mit Indien? Der dortige Reifenmarkt ist zwar nicht so groß wie der russische, bietet aber den handelnden Unternehmen etliche Herausforderungen und Chancen.
Das erste Beispiel für eine große Chance ist die immer noch extrem niedrige Radialisierungsrate auf dem indischen Lkw-Reifenmarkt, die gerade einmal bei zwei Prozent liegt. Dort besteht – so alle Beteiligten – in naher Zukunft ein immenser Nachholbedarf. Die ersten Unternehmen bringen sich dafür bereits in Stellung. So hat Michelin etwa erst kürzlich ein Jointventure mit Apollo Tyres gegründet, um ab 2005 Lkw-Radialreifen aus indischer Produktion auf den Markt zu bringen. Aber auch Pirelli ist über seinen Partner Ceat Ltd. seit kurzem mit Lkw-Reifen radialer Bauweise in Indien vertreten, ganz zu schweigen von den vielen anderen heimischen Herstellern, die einen Versuch wagen werden.
Das zweite Beispiel für eine große – technologische – Herausforderung ist immer noch die Herstellung von Pkw-Radialreifen. Mittlerweile hat die Radialisierung in diesem Marktsegment zwar bereits gut 85 Prozent erreicht, dürfte aber noch bis zu einem Spitzenwert von etwa 97 Prozent ansteigen in den kommenden Jahren, so der Branchenverband ATMA aus Indien.
Der größte Einflussfaktor auf den indischen Reifenmarkt dürfte aber die mittlerweile in Gang gekommene Motorisierung breiter Bevölkerungsschichten sein. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich die Automobilproduktion in Indien vervierfacht; erst im vergangenen Jahr nahm sie um 36 Prozent zu.
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