Yokohama zeigt sich ambitioniert
Erstmalig stellte Japans Yokohama, in Europa ein eher kleinerer Anbieter auf dem Lkw-Reifenmarkt, auf der IAA Nutzfahrzeuge aus. Die Beteiligung könne aber durchaus als eine Initialzündung für kräftiges Wachstum gewertet werden, wenn man den Worten von Produktmanager Makoto Kaizaki in Hannover folgt. Ein Highlight auf dem Messestand ist das Reifendruck-Kontrollsystem HiTES für Nutzfahrzeuge, das von dem Hersteller in den letzten sechs bis sieben Jahren selbst entwickelt wurde und in Japan bereits im Einsatz ist, in Europa allerdings wegen einer anderen Frequenz (noch) nicht verfügbar ist. Sehr wohl verfügbar sollen allerdings bald die Lkw-Reifen sein, die Yokohama in einer neuen Fabrik in Thailand herstellt, ab April 2005 in den Export gelangen sollen und zum großen Teil für den europäischen Markt bestimmt sind.
Noch recht neu im Yokohama-Sortiment sind aktuell fünf Produkte: Da sind einmal der Lenkachsreifen RY637 und für die Antriebsachse der TY517E, jeweils für den Fernverkehr. Ersteren gibt es in 315/70, 295/80, 315/80 und 285/60 R 22.5, zweiteren in 315/70, 295/80 und 315/80 R 22.5. Für den regionalen Transportmarkt ist der TY607 konzipiert, ebenfalls ein Reifen mit M+S-Symbol und für die Antriebsachse; der Reifen wird hergestellt in 315/70, 295/80 und 315/70 R 22.5 sowie in 235/75 R 17.5. Im On-/Offroad-Einsatz bzw. auf kurzen Strecken ergänzt der MY507A für Antriebsachsen in 385/65, 425/65 und 445/65 R 22.5 das Yokohama-Programm. Besonders im winterlichen Einsatz soll sich der SY397 bewähren, hat er doch die von Yokohama kreierte ISC-Technologie (Ice Skid Control); der Reifen wird angeboten in 275/70, 315/70, 295/80, 315/80 und 12 R 22.5. Vor allem die Güte der Karkasse betont der für Nutzfahrzeugreifen in der Düsseldorfer Europa-Zentrale verantwortliche Dipl-Ing. Kaizaki. Hinter Michelin streite sein Unternehmen in dieser Hinsicht mit anderen um Rang 2.
Mit TY517E, RY407E und RY353 hat Yokohama darüber hinaus gleich drei Prototypen je nach Einsatz auf dem Sektor Supersingles in der Pipeline. Dem aggressiven Preisgebaren, das Kaizaki in Europa beklagt, wolle sein Unternehmen durch den Aufbau von Image auch bei Nutzfahrzeugreifen begegnen. Das wird auch nötig sein, denn die von ihm genannten Ziele sind ambitiös: Sowohl in Deutschland als auch in Europa wolle man die Absatzzahlen vor allem dank der thailändischen Fabrik erhöhen. Exakte Zahlen mochte Makoto Kaizaki zwar nicht nennen, aber in Europa sei der Reifenhersteller sechs-, in Deutschland fünfstellig. An Erstausrüstung mit Lkw-Reifen ist nicht zu denken, denn auf der Prioritätenliste seines Konzerns steht eine Produktion in Europa nicht an erster Stelle.
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