Ronal-Werk Landau nicht von der Schließung bedroht
Zu einem Rheinpfalz-Bericht über das Landauer Ronal-Werk weisen die Geschäftsleitung sowie Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff, der sich gleich am Mittwoch über den aktuellen Sachstand vor Ort informierte, darauf hin, dass die Aussagen darin völlig falsch seien. „Mit uns hat die Redakteurin Judith Schäfer leider nicht gesprochen“, bedauert Ferdinand Speckert, der Geschäftsführer von Ronal Deutschland. Zwar habe am Dienstag jemand von der Rheinpfalz angerufen und um Rückruf gebeten, allerdings wurde kein Grund genannt. Da sich die Geschäftsleitung in wichtigen Gesprächen befand, konnte am Dienstagabend nicht mehr bei der Zeitung zurückgerufen werden. „Man hätte uns ausreichend Zeit für eine Stellungnahme geben müssen“, so der Geschäftsführer, „bevor solche Unwahrheiten verbreitet werden.“ Anfragen an den Betriebsrat von Ronal seitens der Rheinpfalz hat es nach Auskunft des Betriebsratsvorsitzenden nicht gegeben.
Falsch sei nämlich, so Speckert, dass das Landauer Werk geschlossen und nach Polen verlagert werden solle. In Landau arbeiten weiterhin 450 (nicht 250, wie von der Rheinpfalz behauptet) der insgesamt 550 Beschäftigten in Deutschland. Standorte in Polen bestünden bereits seit mehreren Jahren. Dass das Landauer Werk vor allem Mitarbeiter aus Polen und Sri Lanka beschäftige, stimme ebenfalls nicht. „70 Prozent der Beschäftigten seien deutsche Staatsangehörige“, teilt die Geschäftsleitung weiter mit.
Für Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff richtet diese unwahre Berichterstattung einen großen Schaden für den Standort Landau an. „Auch durch eine kurze Anfrage im Rathaus hätten diese Fehlinformationen vermieden werden können. So hat man die vielen Mitarbeiter unnötig in Angst und Schrecken versetzt“, so Dr. Wolff. Die Ronal-Leitung vermutet, dass die Redakteurin falschen Informationen der kommunistischen französischen Gewerkschaft CGT aufgesessen ist, die auf Grund der Situation im lothringischen Werk in St. Avold (Frankreich) den Konzern bewusst schaden will. Die Belegschaft von St. Avold befindet sich seit dem 10. Mai in einem wilden Streik und besetzt die französische Firma widerrechtlich. Die Lieferungen wurden über Nacht eingestellt, wodurch die Ronal-Gruppe und die Kunden nachhaltig geschädigt wurden. Nicht berichtet wurde auch, dass das Vermögen der Ronal France von den Besetzern geplündert wurde. Nur dadurch ist das Werk St. Avold gezwungen worden, in Insolvenz zu gehen.
Die Geschäftsleitung weist weiter darauf hin, dass in den vergangenen zwei Jahren Umstrukturierungsmaßnahmen am Standort Landau durchgeführt und Produktionskapazitäten angepasst wurden. Hierfür wurden Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe getätigt. Von einer Schließung des Standortes Landau oder einer Umwandlung in ein Logistikcenter könne – heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Landau – daher keine Rede sein. „Dank unserer gemeinsamen Anstrengungen und dem kooperativen Verhalten von Geschäftsleitung, Betriebsrat und Mitarbeitern wurde der Standort Landau in der Ronal-Gruppe langfristig manifestiert und gesichert“, schreibt die Geschäftsleitung in einem aufgrund des Rheinpfalz-Berichts verfassten Mitarbeiterrundschreibens. „Vielmehr versuche die französische kommunistische Gewerkschaft CGT durch die Verbreitung falscher Informationen, der Ronal-Gruppe zu schaden.“
Richtig sei, so bestätigt Ferdinand Speckert, dass in Landau seit Mai acht Kündigungen in Absprache mit dem Betriebsrat ausgesprochen wurden. Nicht richtig sei allerdings, dass Mitarbeiter einen Stundenlohn von 8 Euro erhalten. Dies sei lediglich der Grundlohn, dem noch Zulagen hinzuzurechnen seien, so Speckert.
Die Firma Ronal behält sich wegen der falschen Berichterstattung vor, rechtliche Schritte gegen die Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ einzuleiten.
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