Französisches Ronal-Werk wird bestreikt
Das französische Werk in St. Avold des Aluminiumgussradherstellers Ronal wird bestreikt. Die Arbeiter bzw. die Gewerkschaft CGT haben die Kontrolle der Fabrik übernommen, so dass zum Beispiel die Produkthaftung Ronals erloschen ist. Der Räderhersteller konnte allerdings weitgehend auf bestehende alternative Werke ausweichen und so die Beeinträchtigungen für die Kunden gering halten.
Hintergrund: Das unweit der deutsch-französischen Grenze gelegene Werk, mit einer Jahreskapazität von 500.000 Rädern ein eher kleineres in der Ronal-Gruppe, soll restrukturiert werden, um den Standort langfristig zu sichern. Die Kostenstrukturen sind in St. Avold erheblich schlechter als zum Beispiel an den polnischen Standorten. Die Arbeitervertreter weigerten sich jedoch mit den Umstrukturierungen verbundene Entlassungen zu akzeptieren, in der Folge eskalierte die Auseinandersetzung und die Fronten verhärteten sich.
In der Fabrik wurden zuletzt Räder für MCC (Smart) bzw. Smart-Brabus und Ford hergestellt, Aufträge des Kunden PSA (Peugeot/Citroen) liegen vor. Mit der Umstrukturierung war vorgesehen, in dem Werk vermehrt Tunerräder (so für Lorinser) herzustellen, was möglicherweise dazu geführt hätte, dass der jährliche Ausstoß zwar weiter zurückgeht, die hergestellten Räder allerdings dem hochwertigeren Marktsegment zuzurechnen wären.
Nachdem Ronal keinen Einfluss mehr auf die Vorgänge in der Fabrik hatte, wurde kurzfristig auf andere Werke ausgewichen, in denen Ersatzkokillen platziert waren. Darüber hinaus hat Ronal im eigenen Werkzeugbau kurzfristig neue Werkzeuge herstellen lassen. Derzeit sind die Dinge in der Schwebe, eine endgültige Entscheidung über die Zukunft des Werkes ist noch nicht gefallen. Allerdings ist Ronal nicht gewillt, so ergab die telefonische Nachfrage bei einem Mitglied des Managements, sich „erpressen“ zu lassen, eine gütliche Einigung sei allerdings noch immer möglich.
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