Mühsame Erkenntnisse zum Reifenalter
US-Senator Mike DeWine hat am vergangenen Freitag ein Gesetzespaket in das amerikanische Parlament eingebracht, das sich unter anderem auch mit Reifen befasst. Der Republikaner möchte, dass die Verbraucher leichter an Informationen über das Herstellungsdatum eines Reifens gelangen als bisher. Derzeit müssen Autofahrer diese codierten Daten mühsam auf der Seitenwand ihrer Reifen entziffern, was hüben wie drüben nicht einmal jedem Branchenkenner gelingen dürfte. Der amerikanische Herstellerverband RMA (Rubber Manufacturers Association) erkennt bereits erste Konsequenzen aus einem solchen Gesetz: Die National Academy of Sciences müsse eine Untersuchung vornehmen, mit der der Einfluss des Alters auf den Reifen geklärt wird, so der RMA-Vizepräsident Dan Zielinski in einer ersten Reaktion auf die Gesetzesinitiative.
Die Tire Industry Association (TIA) sowie die Specialty Equipment Market Association (SEMA) haben allerdings erste Bedenken angemeldet, eine „unverzügliche Umsetzung“ der Initiative, wie von DeWine gefordert, könnte kontraproduktiv wirken. Man wisse zwar um den Sicherheitsaspekt des Reifenalters, dürfe aber nichts überstürzen, so die beiden Verbände in einem Schreiben. „Wir glauben, dass die gesamte Problematik (des Reifenalters) zunächst untersucht werden und Ergebnisse vorliegen müssen, bevor ein Gesetz auf den Weg gebracht wird, so dass Verwirrungen verhindert und unverhältnismäßig hoher Aufwand für die Reifenhändler und Hersteller vermieden wird“, schreiben die beiden Branchenverbände weiter an den Senator. Auch in Deutschland wird derzeit das Thema Reifenalter diskutiert, nachdem das Krefelder Amtsgericht ein dies betreffendes Urteil gefällt hat. Das Gericht befand, dass ein älterer Neureifen nicht automatisch als „mangelhaft“ gelten muss; er könne durchaus als neuwertig verkauft werden.
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