Daimler Chrysler will 300 Millionen Dollar im Vergleichsweg bezahlen
Der Vergleich im Streit um die Übernahme von Chrysler 1998 zwischen dem deutsch-amerikanischen Autokonzern DaimlerChrysler und ehemaligen Aktionären des US-Autobauers hat nach Angaben wichtiger Wirtschaftszeitungen eine wichtige juristische Hürde genommen. Das Bezirksgericht im US-Bundesstaat Delaware habe der Ende August vereinbarten Vereinbarung zur Erledigung einer milliardenschweren Sammelklage der Anleger vorläufig zugestimmt, teilten Manager von Pensionsfonds, die die Klage maßgeblich angestrengt hatten, am Montag mit. DaimlerChrysler hatte sich zu einer Vergleichszahlung von 300 Millionen Dollar bereit erklärt. Die Sammelkläger hatten sich beim Tausch ihrer 650 Millionen Aktien von Daimler-Benz benachteiligt gefühlt und bis zu 22 Milliarden Dollar gefordert.
Ein DaimlerChrysler-Sprecher wies darauf hin, dass es sich noch nicht um die endgültige Zustimmung zum Vergleich handele. Bis dahin seien noch einige formale Schritte erforderlich. Der Rechtsstreit mit dem früheren Großaktionär von Chrysler, Kirk Kerkorian, in der gleichen Angelegenheit geht unabhängig von der Einigung weiter. Die klagenden ehemaligen Chrysler-Aktionäre fühlten sich von Daimler-Vorstandschef Jürgen Schrempp bei der Fusion vor fünf Jahren übervorteilt. Ihre Ansprüche hatten sie an einer Äußerung von Schrempp festgemacht, der in einem Zeitungsinterview Ende 2000 zitiert worden war, er habe von Anfang an geplant, Chrysler zu einer Sparte des Konzerns zu machen.
Bei der Fusion war noch von einer “Fusion unter Gleichen” die Rede. Von der Vergleichszahlung über 300 Millionen Dollar sind nach früheren Angaben von DaimlerChrysler bis zu 220 Millionen Dollar durch eine Haftpflichtversicherung für die Vorstände des Konzerns abgedeckt. DaimlerChrysler hält die Klage zwar weiter für unbegründet, hatte aber in den Vergleich eingewilligt, um sich auf das operative Geschäft konzentrieren zu können.
Einen Vergleich mit Kerkorian hat DaimlerChrysler dagegen ausgeschlossen. Der Großinvestor habe stets über alle geplanten Schritte Bescheid gewusst und von der Fusion profitiert. Kirk Kerkorian, dem vor der Fusion 13 Prozent an Chrysler gehörten, fordert nach Angaben seines Anwalts 1,8 Milliarden Dollar an Schadenersatz von DaimlerChrysler. Im Dezember soll entschieden werden, ob der Prozess in Delaware eröffnet wird.
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