Deutsche Autobauer verlieren zu Hause weiter an Boden
Einen Anschub, wie ihn die IAA in Frankfurt derzeit geben will, hat die Automobilbranche nach nunmehr drei mageren Jahren bitter nötig. Dies wurde im August mit nur 228.001 Personenkraftwagen am Neuzulassungsmarkt erneut deutlich, wie das Flensburger Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldet. Das Defizit zum Vorjahresmonat betrug damit 6,7 Prozent bzw. rund 16.000 Einheiten. Die Bilanz der anderen Fahrzeugarten sah mit durchweg negativen Vorzeichen nicht wirklich besser aus. Die Lastkraftwagen und Kraftomnibusse kamen mit einem Rückgang von 2,5 Prozent relativ glimpflich davon. Insgesamt wurden im vergangenen Monat 265.344 neue Kraftfahrzeuge (-6,4 %) in den Verkehr gebracht.
Mit einem Minus von 21,0 Prozent fiel der Einbruch der fabrikneuen Kraftfahrzeuge gegenüber dem Vormonat überproportional hoch aus. Bis auf die Kraftomnibusse (-8,7 %) weisen hier alle Fahrzeugarten zweistellige Minuswerte auf. Die höchste Einbuße war mit minus 45,6 Prozent bei den „Übrigen Kraftfahrzeugen“ zu beobachten. Prognostizierten die Experten der Automobilbranche zu Beginn des Jahres noch zwischen 3,2 und 3,3 Millionen neue Pkw für das Jahr 2003, so muss ohne die erhofften Impulse der IAA wohl noch kräftig nachgebessert werden. Der derzeitige Stand von nur 2,19 Millionen neu zugelassener Pkw bedeutet ein historisches Tief. Das Defizit zum selben Vorjahrzeitraum (Januar bis August) beträgt damit rund 26.000 Einheiten (-1,2 %). In „guten Zeiten“ wies die Neuzulassungsbilanz für die ersten acht Monate 2,6 Millionen Pkw aus, wie das KBA weiter schreibt. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind ebenfalls fast nur negative Veränderungsraten zu beobachten. 524.478 Besitzumschreibungen im Monat August ergeben bei den Pkw eine Einbuße von 17,0 Prozent gegenüber dem Vormonat und 6,7 Prozent zum Vorjahresmonat. Mit minus 1,8 Prozent fiel das Defizit der ersten acht Monate bei den „Gebrauchten“ noch höher aus als bei den Neuwagen.
Während die Neuzulassungen in Deutschland laut dem KBA während der ersten acht Monate dieses Jahres um 1,2 Prozent zurückgegangen ist, konnten einige Hersteller sich dennoch gegen den allgemeinen Abwärtstrend stemmen. Dazu gehören Citroën (+0,8 %), Mazda (+21,8 %), Nissan (+2,2 %), Opel (+2,9 %), Peugeot (+16,3 %), Seat (+15,3 %), Škoda (+12,5 %), Toyota (+7,5 %) und Volkswagen (+0,1 %). Die großen deutschen Hersteller verloren allesamt an Boden in der Zulassungsstatistik des KBA: Audi (-1,0 %), BMW (-4,0 %), DaimlerChrysler (-7,5 %) und Ford (-11,6 %).
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