Zulieferer erwarten “überproportionale Wachstumsmöglichkeiten”
Die Automobilzulieferer in Deutschland sehen ihre wirtschaftlichen Aussichten für das laufende Jahr und die weitere Zukunft positiv. Das sagten Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Zuliefererindustrie auf der Hannover Messe Industrie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Für das laufende Jahr seien die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft recht zuversichtlich, der Start in das neue Jahr sei “überraschen positiv verlaufen”, sagte AG-Sprecher Klaus Urbat.Indes sei es zweifelhaft, ob die derzeitige Entwicklung durchzuhalten sei, zumal insbesondere die Autohersteller General Motors und Ford ihre Produktion zurückgefahren hätten. Bei den deutschen Herstellern hingegen sei nach Auskunft der Zulieferer ein solcher Rückgang nicht zu befürchten. Daher geht Urbat auch davon aus, dass das gegenwärtige Jahr auf dem Niveau von 2002 fortzuführen sei: “Und das war nicht schlecht.” Urbat begründet diese Annahme damit, da im laufenden Jahr noch einige neue Serien in der Autoindustrie anliefen, von denen auch die Zulieferer profitieren werden.Mittelfristig, so die Arbeitsgemeinschaft der Zuliefererindustrie gegenüber der FAZ, bestünden sogar “überproportionale Wachstumsmöglichkeiten”, da der Automarkt ein Wachstumsmarkt sei. Außerdem sinke die Fertigungstiefe der Autohersteller, während parallel dazu der Anteil der Zulieferer an der Erstellung eines Kraftfahrzeugs steigen: Wenn die Autokonzerne weniger Bauteile in Eigenregie fertigen, bleiben mehr Aufträge für die Zulieferer übrig.Trotz allgemeiner positiver Aussichten in der Branche bleiben Wermutstropfen: “Uns laufen die Kosten weg”, erklärt AG-Sprecher Urbat. Insbesondere die Preise für die Vormaterialien – der Stahlpreis etwa ist in jüngster Vergangenheit mehrfach gestiegen – wie auch die höherer Schrottpreise könnten kaum an die Kunden aus der Automobilindustrie weitergegeben werden. Auch sei neuerdings von Abnehmerseite wieder “einseitige Preisdrückerei” zu verspüren. Darunter leide die Wettbewerbsfähigkeit von Zulieferern und Autoherstellern.Die Arbeitsgemeinschaft der Zuliefererindustrie vertritt 8.000 Betriebe mit immerhin 900.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 120 Milliarden Euro. Mitglieder sind der Deutsche Gießereiverband, der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie, Interessenvertretungen der Kautschukindustrie sowie der Stahl- und Metallverarbeiter.
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