Im Vorfeld der automechanika: Kfz-Gewerbe trotzt der Absatzflaute
Der Gesamtmarkt im Aftersales bleibe insgesamt stabil. Das Kfz-Gewerbe werde Marktanteile und Umsätze steigern können, sagte Leuchtenberger mit Hinweis auf ein positives Zwischenergebnis. Ein Umsatzplus von knapp drei Prozent auf 23,5 bis 23,8 Milliarden Euro sei für 2002 realistisch.Die Zahl der Aufträge für Wartung und Reparatur könne mit über 80 Millionen beziffert werden; davon könnten die knapp 46.000 Betriebe rund 73 Millionen Aufträge ausführen. Dies entspreche einem Marktanteil von rund 83 Prozent. Leuchtenberger warnte seine Branche vor “übereilten Freudensprüngen” beim Mehr-Marken-Service. Es könne durchaus bezweifelt werden, ob es zur Werkstatt-Aufrüstungs-Welle komme. Wörtlich: “Die Karten sind durch die neue GVO schon neu gemischt, verteilt werden sie aber erst noch.” Es sei vor allem abzuwarten, welche qualitativen Forderungen Hersteller und Importeure für die Autorisierung als Servicebetrieb vorlegten. Einer aktuellen Umfrage des Verbandes zufolge lägen derzeit etwa 350 Anfragen von Betrieben nach Autorisierung bei Herstellern vor. Insgesamt biete die neue GVO als Regelwerk für den Automobilvertrieb und -kundendienst in Europa den Betrieben des Kfz-Gewerbes bessere Chancen im Vertragsverhältnis als früher. Man gehe im Verband davon aus, sagte Leuchtenberger, dass es zukünftig drei Verträge geben werde, nämlich einen Vertriebsvertrag, einen Servicevertrag und einen Teilevertriebsvertrag.Diese Gespräche und Verhandlungen seien “vor und hinter den Kulissen” angelaufen. Leuchtenberger forderte die Hersteller und Importeure auf, schnellstmöglich die qualitativen Standards vorzulegen. In diese Diskussionen und Debatten um Vertragskündigungen und neue Verträge wolle man sich als Zentralverband vorerst nicht einmischen, weil “in den einzelnen Marken, auch auf Handelsseite, unterschiedliche Auffassungen” bestünden. Abschließend sagte der Präsident des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes zum Automobilgeschäft in diesem Jahr, die anhaltende Verunsicherung und die weiterhin bestehenden Kaufhemmnisse spiegelten sich in den Ergebnissen für neue und gebrauchte Pkw wider. Zudem erlebe man bei den Neuzulassungen erhebliche Verschiebungen in den einzelnen Marktsegmenten. Einzige Gewinner seien in der kumulativen Bilanz bis Juli Kleinwagen mit einem Plus von 8,7 Prozent und Fahrzeuge der Oberklasse mit einem Plus von 5,6 Prozent. Im Luxussegment mit Minus 15,8 Prozent und im Segment der sportlichen Wagen mit Minus 10,9 Prozent habe es die größten Rückgänge gegeben.Der Verband bleibe noch bei seiner Aussage, dass durch erste Konsolidierungstendenzen der “Autofrühling im späten Herbst” noch beginnen könne. Ob dies ausreiche, ein Zulassungsergebnis von über 3,2 Millionen neuen Pkw zu erreichen, sei allerdings fraglich. Im Gebrauchtwagengeschäft werde man bei unter 7,2 Millionen Besitzumschreibungen bleiben.
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