Einfluss des Reifendrucks auf die Verkehrssicherheit
Drei Prozent aller Verkehrsunfälle in Deutschland sind auf technische Mängel an Fahrzeugen zurückzuführen. Davon über die Hälfte auf Reifenschäden; insgesamt etwa zwei Prozent aller Unfälle. Diese Zahl klingt beruhigend. Aber bei diesen Zahlen handelt es sich nur um Unfälle, die ganz eindeutig auf Reifenschäden, z.B. einen geplatzten Reifen, zurückgeführt werden können. Schon die Frage, was zum Platzen des Reifens geführt hat, etwa eine innere Schädigung, wird im Allgemeinen nicht gestellt. In den Statistiken erscheint auch kein Hinweis auf den Einfluss eines zu geringen Reifendrucks auf die Verkehrssicherheit, z.B. auf Unfälle durch eine geringere Spurstabilität sowie ein verschlechtertes Kurven- und Aquaplaningverhalten infolge eines zu geringen Reifendrucks. Auch Unfälle, die durch Kollision mit einem durch Reifenpanne liegengebliebenen Fahrzeug verursacht werden, werden in der Statistik nicht ausgewiesen. Kollisionen mit auf der Straße liegenden “Objekten” werden zwar aufgeführt, die Objekte aber nicht spezifiziert. Relativ oft sind es Reifen und Reifenteile, die – besonders wenn es sich um Lkw-Reifen handelt – ein gefährliches Hindernis sind. Für die statistischen Daten zu Unfällen infolge von Reifenschäden gilt deshalb immer noch, was die “Überprüfung des Unfallursachen-Verzeichnisses” durch die Bundesanstalt für Straßenwesen schon 1985 festgestellt hat: “Als Ergebnis dieses Forschungsberichts lässt sich ableiten, dass das Unfallursachen-Verzeichnis und die sich daraus ergebenden Aussagen der Statistischen Landes- und Bundesämter in der heutigen Form nur bedingt für eine differenzierte Auswertung vor allem in Hinblick auf die Darstellung mehrerer Einflussfaktoren geeignet sind.” Ein zu geringer Reifendruck ist ein solcher Einflussfaktor.
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