Run-flat-Reifen werden konventionelle Reifen ersetzen
Für so genannte Run-flat-Reifen, also solche mit Notlaufeigenschaften, werden in Europa und in den USA große Steigerungsraten prognostiziert. Sie sollen an die Stelle der bisherigen konventionellen Reifen treten, was allerdings nur sukzessive erfolgen kann, denn es fehlen noch die nötigen Produktionskapazitäten. Ein anderer Effekt: Sollten diese Reifen tatsächlich Standard werden, so werden in der Erstausrüstung zwanzig Prozent weniger Reifen benötigt, denn ein mit Run-flat-Reifen bestücktes Fahrzeug wird keinen Ersatzreifen mehr benötigen. Langfristig also ein “Eigentor” der Reifenindustrie? Da Run-flat-Reifen technologisch anspruchsvoller sind als konventionelle Reifen, wird der quantitative Aspekt durch den qualitativen kompensiert. Da Luftdruckwarnsysteme in einigen Jahren Pflicht in Neufahrzeugen sein werden, gehört dazu die passende Bereifung. Run-flat-Reifen ohne solche Luftdruckwarnsysteme sind gar nicht vorstellbar, denn der Verbraucher würde im Notfall gar nicht bemerken, dass er ohne Luft fährt. Die umgekehrte Situation, dass das Fahrzeug ein Luftdruckwarnsystem hat, aber auf konventionellen Reifen steht, ist da schon eher vorstellbar und heute schon auf einigen Autos Realität. Mittlerweile haben Run-flat-Reifen das Stadium der Entwicklung weitgehend verlassen und stehen vor der Kommerzialisierung in wachsendem Ausmaße. Wie immer, wenn neue Technologien alte Standards ablösen, gibt es ein Wettrennen um neue Technologien (z.B. welche Luftdruckkontrollsysteme), Materialien (z.B. welche Verstärker für Karkasse oder Seitenwand) und auch ein Angebot von Übergangslösungen (z.B. Pannensets statt des fünften Reifens).
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