Mit großem Ehrgeiz in Afrika: Pirellis Lkw-Reifenwerk Alexandria
Die Lkw-Reifensparte von Pirelli konnte 1999 einen Umsatz von 466 Millionen Euro und einen EBIT von etwa 38 Millionen Euro (das entspricht acht Prozent vom Umsatz) erwirtschaften. Im laufenden Jahr will die Division auf jeden Fall mehr als 500 Millionen Euro umsetzen. Knapp 20 Prozent des Reifenumsatzes stammen bei Pirelli aus dem Nutzfahrzeugreifengeschäft. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das Lkw-Reifenwerk in Alexandria/Ägypten (der Konzern produziert weitere Nutzfahrzeugreifen in Settimo Torinese/Italien, Izmit/Türkei und Santo André/Brasilien). Ursprünglich hatte Pirelli sich im Jahre 1990 lediglich mit elf Prozent an dem 150 Millionen Dollar teuren Investment beteiligt. Dabei floss auch kein Geld, sondern man lieferte dafür das Know-how für die Errichtung einer Lkw-Reifenfabrik sowie auch die Forschungs- und Entwicklungsergebnisse für das Produkt. Ansonsten beherrschten lokale und private sowie öffentliche Finanzgruppen das Investment. Im Zuge der Liberalisierung ägyptischer Gesetze war es den Italienern dann aber möglich, im Wege von Kapitalerhöhungen ihren Anteil auf 60 Prozent aufzustocken und die industrielle Führung übernehmen zu können. Bereits zwei Jahre nach Beginn der Bauarbeiten wurde der erste Lkw-Reifen im Werk Alexandria produziert, 1995 lag die Kapazität schon bei 100.000 Lkw-Reifen jährlich, heute sind es 330.000 Lkw-Reifen pro Jahr. In zwei Investitionsschritten soll nun die Kapazität zunächst auf 550.000 Reifen und bis zum Jahre 2003 dann auf 800.000 Reifen pro Jahr erhöht werden. Doch nicht nur Volumensteigerungen sind geplant, neue Produkte – wie beispielsweise die anlässlich des Truck Tyre Day 2000 vorgestellten Schlauchreifen FG85 und TG85 für den On/Off-Einsatz der Märkte in Afrika und des Mittleren Ostens – gehören zu diesem Engagement. Der Investitionsplan sieht dafür alles in allem 140 Millionen Euro vor. Während momentan lediglich ein Drittel aller in Alexandria hergestellter Lkw-Reifen exportiert wird, wird es in Zukunft etwa die Hälfte werden. Mehr dazu in der Mai-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG.
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