Werk in Traiskirchen MMP-Standort
Das Semperit-Werk in Traiskirchen sei fester Bestandteil der Strategie bei der Einführung eines neuen Produktionsverfahrens. Dies bekräftigte Mitte Dezember in einer Aufsichtsratssitzung der Semperit Reifen Ges.m.b.H. in Traiskirchen Dr. Hans-Joachim Nikolin, Vorsitzender des Semperit-Aufsichtsrats und Mitglied des Vorstands der Continental AG. Danach wird das hannoversche Unternehmen zunächst drei europäische Großregionen aus jeweils einem MMP-Werk versorgen. Das Werk Traiskirchen soll die Versorgung der süd- und osteuropäischen Märkte übernehmen. Eine Entscheidung für einen zweiten MMP-Standort für Westeuropa steht kurz bevor. Für die Region Nordeuropa wird noch nach einem geeigneten Standort gesucht. Die Planung für das Jahr 2000 sieht für die Standard-Fertigung 1,5 Millionen Personenwagen-Reifen vor; für die MMP-Linien sind eine Million Stück geplant. Die Gesamtzahl wird also wie ursprünglich geplant bei 2,5 Millionen Stück bleiben. Allerdings ist die Fertigungstiefe bei MMP-Reifen geringer als bei Reifen der Standard-Produktion. Das wird zu einer Reduzierung der Mitarbeiterzahl führen, die auch durch die höhere Produktionsplanung von 825.000 Nutzfahrzeugreifen im Jahr 2000 nicht ausgeglichen werden kann. Das MMP-Verfahren gliedert die Herstellung eines Reifens in Module, wodurch eine kostengünstigere Fertigung kleinerer Stückzahlen und darüber hinaus eine schnellere Reaktion auf die Bedürfnisse des Marktes möglich sein soll. MMP ist also primär als schnelle Reaktion auf Entwicklungen in Ersatzmärkten zugeschnitten und dürfte nur in Ausnahmefällen für die Erstausrüstung in Frage kommen. Durch dieses Fertigungsverfahren wird die Artikelvielfalt aus den Standardwerken herausgenommen, die sich so auf die Produktion von großen Serien konzentrieren können.
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