W.d.K. – Der Anfang vom Ende?
Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (W.d.K.) sieht sich mit der Kündigung des größten Mitglieds und zugleich größten Beitragszahlers konfrontiert, denn der Continental-Konzern wird zum Ende diesen Jahres aus dem Verband ausscheiden. Der Ausstieg wird damit begründet, der Konzern habe sich mehr und mehr zu einem Systemanbieter entwickelt, ein Verband wie der W.d.K. spiele heute auf nationaler Ebene nicht mehr eine Rolle wie früher, und im übrigen reiche es aus Sicht der Continental AG, auf internationaler Ebene, will heißen europäischer Ebene, mitzuarbeiten. Conti mag ja auf dem Weg zu einem Systemanbieter sein, ob das allerdings einen Austritt aus dem Verband rechtfertigen kann? Einleuchtender ist da wohl der Hinweis, ein rein nationaler Verband habe, wenn schon nicht sich selbst überlebt, dann doch viel an Wichtigkeit verloren. Es ist so z.B. ja nicht einzusehen, daß Reifenverkäufe in Aachen oder Freilassing statistisch erfaßt werden, nicht aber solche in Venlo und Salzburg. Momentan dürfte es dem W.d.K. ohnehin schwerfallen, durchweg aussagefähige Zahlen liefern zu können, weil der Anteil sogenannter Intercompany-Sales nicht richtig gewichtet werden kann und vor allem die Exporte aus aller Welt auf den deutschen Markt strömen, die an keiner Stelle auch nur halbwegs präzise erfaßt werden. Die Kluft zwischen “W.d.K.-Markt” einerseits und “Gesamtmarkt” andererseits wird zunehmend größer.
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