Nur ein Gerücht? Goodyear übernimmt SRI/Dunlop
Miteinander reden Goodyear und Sumitomo Rubber Industries (SRI) ja schon länger; offenbar ergänzen sich die beiden Reifenkonzerne recht gut.So gut, daß die Amerikaner nun nach langen, langen Verhandlungsrunden endlich ernst machen wollen. Zur Erläuterung: In Japan ist Goodyear seit Jahrzehnten zwar präsent, hat aber keine Marktposition aufbauen können, weil die von Bridgestone im Rahmen eines off-take abzunehmenden Reifen stets gerade so billig bzw. teuer waren, daß damit eine konsequente Marktbearbeitung, verbunden mit Investitionen in Distribution, nicht ermöglicht worden ist. Negativ gewendet: Die Bridgestone-Manager haben die Amerikaner so geschickt über mehr als zwei Jahrzehnte auf ihrem Heimatmarkt Japan (immerhin zweitgrößter Reifenmarkt der Welt) in Schach halten können. Da in Japan nahezu das gesamte Ersatzgeschäft über eigene Handelsketten und über feste, den Herstellern zuzuordnende Kanäle läuft, ist es für die Amerikaner nahezu ausgeschlossen, in Japan aus eigener Kraft, d.h. ohne Akquisitionen, vorankommen zu können. Die Übernahme von SRI (man mag es auch Joint-venture nennen) könnte ein wichtiger Schritt sein. Wenn man die Gerüchte und das, was sich davon verifizieren läßt (so schrecklich viel ist es derzeit allerdings nicht), zusammenzählt, dann steht die Übernahme der europäischen Reifenaktivitäten der SRI durch Goodyear Anfang Dezember 1998 bevor. Und die positive Halbjahres-Bilanz der Dunlop GmbH (Hanau/Deutschland) macht einen solchen Deal auch nicht unattraktiver für die Amerikaner. Wie man es dann auch nennen mag, ob Allianz, ob Joint-venture, es wird nichts anderes als eine Übernahme sein. Mehr dazu in Heft 11/98 der NEUE REIFENZEITUNG.
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!