Blick auf den indischen Reifenmarkt
Vor einigen Jahren glaubten die großen Reifenhersteller noch, ganz schnell in den riesig erscheinenden Märkten China und Indien Pflöcke einschlagen zu müssen. Die Reifenhersteller folgten bei ihren Intentionen einigen Automobilherstellern, die schnell hochrechneten, welches (Absatz-)Potenzial allein in diesen beiden Staaten mit zusammen über zwei Milliarden Menschen stecken müsse.Dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, erkannten einige Automobilhersteller schnell. Nicht anders bei den Reifenherstellern: Pirelli schickte einiges an Know-how gen China, was dort auch gerne entgegengenommen wurde.Ein starkes Standbein hat Pirelli dort trotzdem nicht, und ein Geschäft waren die Technologie-Transfers auch nicht. Um Contis große Indien-Pläne ist es ebenfalls ruhig geworden, und die “Großen Drei” – also Goodyear, Bridgestone und Michelin – sind in beiden Ländern zwar präsent, agieren aber eher bedächtig.Die indische Reifenindustrie zählt 29 Hersteller mit 41 Fabriken, allerdings repräsentieren acht Hersteller schon 85 Prozent der Produktion. Die Kapazität wird mit jährlich 43 Millionen Stück beziffert, tatsächlich wurden im Geschäftsjahr 1997/98 34 Millionen Einheiten hergestellt. Der Sektor Lkw-/Bus-Reifen deckt 73 Prozent des indischen Marktes ab. Im Pkw-Segment sind immer noch 60 Prozent aller Reifen diagonaler Bauart (in Stückzahlen: 1998 wurden in Indien 3,3 Millionen Pkw-Radialreifen abgesetzt). Unsere britische Schwesterzeitschrift TYRES & ACCESSORIES hat sich im Rahmen ihrer Oktober-Ausgabe intensiver mit dem indischen Reifenmarkt auseinandergesetzt, einen Ausschnitt davon geben wir im Dezember wider.
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