Messe Essen droht Verlust einer weiteren Leitmesse
Der Messe-Standort Essen gerät offenbar zunehmend unter Druck. Nachdem erst vor Kurzem die Kölnmesse und der BRV angekündigt haben, ab 2018 gemeinsam eine Reifenmesse in Köln unter dem Namen „The Tire Cologne“ abzuhalten, droht der Messe Essen GmbH nun auch die weltweite Leitmesse „Schweißen und Schneiden“ langfristig abhanden zu kommen.
Wie es dazu in „Der Westen“ heißt, wolle der Deutsche Verband für Schweißen (DVS) als offizieller Veranstalter die nächste „Schweißen und Schneiden“ 2017 bereits an einem moderneren Standort abhalten. Man wolle der Messe Essen allerdings vorerst noch „organisatorisch verbunden“ bleiben. Mit anderen Worten: Die Messe Essen soll sich um die Ausrichtung der Messe kümmern, aber nicht in den eigenen Messehallen.
Diese Vorgabe wird als „letzte Chance“ für die Messe Essen betrachtet, den Standort in Bälde zu verbessern und ihn für die nach 2017 folgende „Schweißen und Schneiden“ wieder attraktiv zu machen. Nach dem gescheiterten Referendum in Essen will die Messe nun eine „Basis-Lösung“ für die geplante Modernisierung umsetzen und hofft darauf, auch mit dieser kostengünstigeren Variante die Messe zukunftssicher zu machen.
Der Deutsche Verband für Schweißen erklärt seine Entscheidung in einem Brief an die Messe Essen GmbH mit der im Rahmen des Volksentscheids vorerst geplatzten Modernisierung der Messe Essen und der zum Teil „maroden Hallen“, wie „Der Westen“ schreibt. Der Verband lobte in dem Schreiben zwar die Organisationsleistung der Messe Essen und würdigte das „hervorragende Ergebnis“ der Veranstaltung 2013. Der Verband schrieb „Der Westen“ zufolge allerdings auch, dass der „bauliche und technische Zustand vieler Messehallen keine zeitgemäße Möglichkeit bietet, die Marke ,Schweißen und Schneiden’ in Essen weiterzuentwickeln und für die Zukunft dauerhaft positiv zu positionieren“. Daher verlangten die dem DVS angehörenden großen Unternehmen der Branchen „eine belastbare Planungssicherheit für das Jahr 2017“, wenn die Messe erneut stattfinden soll. Diese Sicherheit gebe es in Essen derzeit nicht.
Die Messe „Schweißen und Schneiden“ gilt als großer Profitbringer für die defizitäre Messe Essen GmbH, die von der Stadt Essen zuletzt einen Jahreszuschuss zur Defizitdeckung von 13,5 Millionen Euro erhalten hatte. Das Ergebnis der Messe, das „Der Westen“ mit „mehreren Millionen Euro pro Veranstaltung“ beziffert, werde durch die Zusatzkosten einer Messe außerhalb der eigenen Räumlichkeiten natürlich sinken. ab
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