Das Reifenlabel und die Verbraucher in Großbritannien
Das Marktforschungsunternehmen OnePoll hat im Auftrage des deutschen Spezialchemieunternehmens Lanxess, das mit seinen Produkten für die Reifenherstellung (vor allem Synthesekautschuke) maßgeblich an den Fortschritten beim „grünen Reifen“ mitwirkt und die Einführung des Reifenlabels in Europa intensiv begleitet, 3.000 britische Verbraucher nach dem Reifenlabel und nach „grünen Reifen“ befragt. Die Umfrage wurde im August durchgeführt, ist also aktuell und dürfte auch hinsichtlich Alter, Geschlecht, regionaler Verteilung, Fahrzeugkategorie, Nutzung (eher städtisch, ländlicher Raum) und bezogen auf die jährliche Kilometerleistung repräsentativ sein.
Bei der Frage, welche Aspekte bei ihrer Kaufentscheidung wichtig seien (drei verschiedene Nennungen möglich), rangiert „Sicherheit“ mit einem Anteil von 62 Prozent an erster Stelle. Im britischen Markt, in dem Budgetreifen überproportional gut vertreten sind und sich Premiummarken schwer tun, verwundert es nicht, dass der „Preis“ mit einem Anteil von 54 Prozent bereits dahinter rangiert. Der Aspekt „Dauerhaftigkeit“ wurde von 41 Prozent angegeben. „Bremsperformance“ mit gut 30 und „Treibstoffverbrauch“ mit knapp 20 Prozent werden ebenfalls noch recht häufig genannt. Während für 15 Prozent der Befragten der Abrieb ein wichtiges Kaufargument ist, hat lediglich für zehn Prozent der Markenstatus einen Einfluss auf die Kaufentscheidung.
40 Prozent der Befragten vertrauen bei der Kaufentscheidung auf die Informationen des Verkäufers, 34 Prozent machen sich auf den Internetseiten der Reifenhersteller schlau, 32 Prozent lassen sich von Reifentests leiten. In Großbritannien liegt der Anteil der Reifenshops (inklusive Fastfitter) als Einkaufsquelle höher als in Deutschland. Bei der Befragung entschieden sich 68 Prozent für diesen Verkaufsort, der Onlinehandel liegt demnach bei einem Anteil von 10,6 Prozent.
Dass ihre Reifenwahl einen bis zu zehnprozentigen Einfluss auf den Benzinverbrauch hat, glauben 44 Prozent der befragten britischen Konsumenten. 68 Prozent glauben, dass sich mit im Markt befindlichen Reifen Treibstoffeinsparungen realisieren ließen. In Anbetracht ggf. höherer Anschaffungskosten für „grüne Reifen“ glauben 14 Prozent, dass sie damit kein Geld einsparen könnten.
Sechs Prozent sind definitiv nicht willens, für Öko-Reifen mehr zu bezahlen, weitere 16 Prozent glauben tendenziell eher nicht daran, mehr für solche Produkte zu berappen. Auf der anderen Seite sind fünf Prozent stark motiviert, für „grüne Reifen“ tiefer ins Portemonnaie zu greifen, mehr als 28 Prozent sind „willens“.
Auf die Frage nach dem Aspekt CO2-Emissionen bei ihrer Kaufentscheidung geben sechs Prozent an, dass das „sehr wichtig“ sei; für 28 Prozent ist es „wichtig“. Auf der anderen Seite der Skala spielt der Einfluss der CO2-Belastung durch ihre neuen Reifen für elf Prozent der Konsumenten überhaupt keine Rolle und für zwölf Prozent nur eine eher untergeordnete.
Vom neuen Reifenlabel haben bislang 73 Prozent der 3.000 befragten britischen Verbraucher noch nichts gehört, während acht Prozent sich bereits gut informiert fühlen. 19 Prozent haben zwar schon einmal von dem Reifenlabel gehört, räumen aber ein, nicht so recht darüber Bescheid zu wissen. Immerhin 65 Prozent würden solch ein neues Label und die damit verbundenen Qualitätsangaben bei einer künftigen Kaufentscheidung berücksichtigen. dv
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