Reifen bei Conti auf der IAA eher nur Nebensache

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So langsam scheint tatsächlich zusammenzuwachsen, was irgendwie doch auch zusammengehört. Denn einerseits präsentieren sich die Schaeffler-Gruppe und die Continental AG im Rahmen der derzeit in Frankfurt stattfindenden Internationalen Automobilausstellung (IAA) nicht nur mit einzig durch einen Gang getrennten und folglich unmittelbar nebeneinanderliegenden Messeständen. Andererseits ist inzwischen selbst für den absoluten Laien ein Teil der Synergien offen erkennbar, die sich beide Unternehmen angesichts ihrer Konstellation mit dem einen als Großaktionär des anderen zu heben versprechen. Dazu genügt ein simpler Blick auf die Slogans, unter denen die beiden jeweiligen IAA-Messepräsenzen stehen: “Driving Future Mobility” bei Conti und “Efficient Future Mobility” bei Schaeffler. Bei deren Ersinnen haben sich die dahinter stehenden Kreativen augenscheinlich jedenfalls schon einmal ein Stück weit weniger ihren Kopf zerbrochen bzw. zerbrechen müssen.

Abgesehen davon lässt sich sowohl an Contis Messerpräsenz fernab von allen anderen dort sonst noch Flagge zeigenden Vertretern der Reifenindustrie wie Bridgestone, Hankook, Kumho und Michelin als auch am Auftreten des Konzerns bei der IAA insgesamt ganz deutlich ablesen, dass sich die Hannoveraner mehr und mehr als Automobilzulieferer sehen, anstatt “nur” in der Reifenwelt zuhause zu sein. Zumal die personelle Besetzung des Standes in Frankfurt umgekehrt proportional zur Anzahl der dort ausgestellten Reifen ist. Den überaus zahlreichen Conti-Vertretern vor Ort stehen gerade einmal vier Reifenexponate – eines davon das Prototypenmodell “Conti.eContact” – gegenüber. Dafür ist aber alles andere zu sehen, was das Unternehmen der Automobilindustrie sonst noch so zu bieten hat: Bremsenkomponenten, Elektromotoren, Sensoren, Antriebsriemen, Schlauchleitungen etc. Ein ähnliches Bild ergibt sich außerdem mit Blick auf die Ausführungen des Vorstandsvorsitzenden Dr. Elmar Degenhart bei der Continental-Pressekonferenz auf der IAA: In der knapp halbstündigen Redezeit wurde allenfalls eine kurze Minute lang das Thema Reifen am Rande gestreift, dabei kann Contis Gummisparte nach wie vor doch eine deutlich höhere EBIT-Marge vorweisen als die Automotive-Sparte.

Bei der Gelegenheit hat er übrigens auch den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt. Degenhart rechnet 2011 mit einem mindestens zehnprozentigen Umsatzplus auf 29,5 Milliarden Euro bei einer bereinigten EBIT-Marge von zehn Prozent. “Wir sehen keinen Anlass, unsere Wachstumsprognosen zurückzunehmen”, sagte der Conti-Vorstandsvorsitzende, der sich zudem “verhalten optimistisch für 2012” gibt. Jedenfalls sehe man mit Blick auf die Automobilindustrie noch keinen Grund zur Sorge. Es gebe eine gute Möglichkeit, dass der Weltmarkt im kommenden Jahr um drei bis fünf Prozent wächst. Der Vorstandsvorsitzende geht jedenfalls davon aus, dass im nächsten Jahr 75 Millionen Fahrzeuge (bis sechst Tonnen) produziert werden. Sollte sich dies bewahrheiten, erwarte Conti für 2012 ein Umsatzwachstum “im hohen einstelligen Bereich” so Degenhart. Man wachse “immer über Markt”. Schließlich gehöre das Unternehmen dank seiner Technologien und Innovationen ja zu den Mitgestaltern der vier globalen Trends in der Automobilindustrie, die Degenhart mit Sicherheit, Umwelt, Information(-smanagement) und erschwinglichen Fahrzeugen umreist. christian.marx@reifenpresse.de

 

Conti tritt in Frankfurt unter dem Slogan “Driving Future Mobility” auf, nur einen Stand daneben heißt es “Efficient Future Mobility” bei Schaeffler 

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