Deutschland-Rallye ist Asphaltrallye und benötigt Asphaltreifen
Die Deutschland-Rallye am kommenden Wochenende ist eine reine Asphaltrallye und unter anderem auch wegen der besonderen Strecken in den Moselweinbergen und der „Hinkelsteine“ auf dem Truppenübungsplatz Baumholder einzigartig. Gemäß Reglement darf bei Asphaltläufen nur ein Reifenprofil gefahren werden – und das werden nicht Regenreifen, sondern erstmals eingesetzte Intermediates von Michelin für teilweise trockene, teilweise nasse Bedingungen sein. Denn wechselhafte Witterungsbedingungen sind rund um Trier immer zu erwarten.
Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen hat die Reifen getestet: „Wir wissen von den Tests, dass der Fiesta auf diesem Untergrund sehr gut funktioniert und rechnen uns gute Chancen aus. Ich mag die Prüfungen in Deutschland, solange es trocken bleibt – vor allem die Weinberg-WP, die ausgezeichneten Grip bieten. Im Nassen sieht es anders aus, dann werden die Straßen durch den aufgewühlten Lehm und Schotter sehr schmutzig. Die Rennreifen von Michelin arbeiten auf trockenem Asphalt fantastisch. Sollte es regnen und wir rutschen herum, wird es für die Pneus natürlich hart. Wir sind durch das Reglement in der Reifenwahl eingeschränkt, aber das gilt für alle.“
Sein Teamkollege Jari-Matti Latvala legt bei der Reifenfrage einen etwas anderen Fokus: „Diese Rallye hat von allem etwas. In den Weinbergen verschleißen die Reifen wegen des vielen „Cuttens“ und der engen Haarnadeln relativ stark. Auch auf den Landstraßenpassagen wird oft über die Innenkurve abgekürzt. In beiden Fällen liegt dadurch viel Schmutz auf der Strecke – dieser Dreck wird im Nassen extrem rutschig. In Baumholder darfst du die Kurven dagegen überhaupt nicht schneiden.“
Seit 1973, der Geburtsstunde der Rallye-WM, ist Michelin ganz vorne mit dabei
Fast 40 Jahre und bald 500 WM-Rallyes sind seither vergangen. Die Reifenspezialisten dürfen auf eine stolze Erfolgsbilanz zurückblicken: 18 Fahrertitel und 20 gewonnene Markenweltmeisterschaften. Michelin und seine Partner haben viel erlebt im Rallyesport: den WM-Titel von Walter Röhrl auf dem Opel Ascona 400. Den Siegeszug des Allradantriebs. Den süßen Wahnsinn der verrückten Gruppe-B-Ära, als auch Peugeot mit dem 205 Turbo 16 zweimal das Championat errang. Den Wechsel zur Gruppe A und die unglaubliche Erfolgsserie des Lancia Delta Integrale. Die vier Weltmeisterschaften des Tommi Mäkinen. Und natürlich die beispiellose Dominanz von Sébastien Loeb, der fünf seiner bisher sieben Titel auf Michelin-Pneus errang, die anderen beiden auf Pirelli.
Der Kampf um den WM-Titel gestaltet sich derzeit besonders spannend. Mit Sébastien Loeb (Citroën), Mikko Hirvonen (Ford), Sébastien Ogier (Citroën) und Jari-Matti Latvala (Ford) liegen gleich vier Fahrer in der Tabelle eng zusammen. Rekordweltmeister Loeb reist mit breiter Brust an die Mosel: Niemand außer ihm konnte den deutschen WM-Lauf jemals gewinnen. In Gestalt seines Teamkollegen Sébastien Ogier muss er sich in diesem Jahr jedoch harter Konkurrenz erwehren. Auch die Ford-Finnen Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala finden sich auf Asphalt mittlerweile sehr gut zurecht.
Gleich vier hoffnungsvolle deutsche Talente wollen das deutsche Heimspiel nutzen, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Christian Riedemann (23) darf sich im Skoda Fabia S2000 von VW-Motorsport beweisen. Auch Hermann Gassner junior (22) startet mit einem Fabia S2000 in der SWRC. Aaron Burkart (28), Junior-Weltmeister von 2010, pilotiert einen Ford Fiesta WRC, während Senkrechtstarter Felix Herbold (26) mit seinem Fiesta S2000 antritt. dv
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!