Autoversicherer erwarten von Winterreifenpflicht kein Sinken der Unfallzahlen

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Deutschlands Autoversicherer begrüßen zwar die vom Gesetzgeber geplante Konkretisierung der Winterreifenpflicht, rechnen mehrheitlich aber nicht mit einer deutlich sinkenden Schaden-Kosten-Quote, die sie in Form von niedrigeren Beiträgen an die Kunden weitergeben können. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Verbraucher- und Finanzportals FinanceScout24. Die Antworten der Kfz-Versicherer hätten darüber hinaus gezeigt, dass diese größtenteils auf die Vernunft der Autofahrer vertrauen und deshalb weitgehend auf Vertragsklauseln verzichten wollen, die Winterreifen auch in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zur Pflicht machen.

„Rund 90 Prozent der Verkehrsteilnehmer ziehen ohnehin freiwillig Winterreifen auf“, so FinanceScout24-Geschäftsführer Dr. Errit Schlossberger, der die restlichen zehn Prozent, die sich einige Euro sparen wollen und damit sich und andere gefährden, als „Sorgenkinder“ bezeichnet. Verursachen sie im Winter Unfälle mit Sommerreifen, müssten zum Großteil zwar die Kfz-Versicherer für den Sachschaden aufkommen, aber dies lasse dann die Versicherungsprämien ansteigen bestrafe damit auch die verantwortungsbewussten Verkehrsteilnehmer. Deshalb ist man bei FinanceScout24 selbst verwundert darüber, dass einige Kfz-Versicherer den klareren Vorgaben des Gesetzgebers anscheinend nicht allzu viel Bedeutung beimessen und beispielsweise die DEVK allein darauf vertraut, dass ihre Kunden „im Interesse der eigenen Sicherheit und der anderer Verkehrsteilnehmer auf Winterreifen umrüsten“. Gleichwohl hätten andere Autoversicherer sehr wohl darauf verwiesen, dass eine klar geregelte Pflicht sehr wohl dazu führen könnte, dass bei Verstößen häufiger und auch leichter eine Mithaftung durchgesetzt werden kann, wenn es infolge der nicht angemessenen Bereifung zu einem Unfall kommt.

„Genau das ist aber das Problem. Es ist meistens schwierig, einen Unfall allein auf das Fehlen von Winterbereifung zurückzuführen und das auch zu beweisen. Das wissen auch die Versicherer „, meint Schlossberger. Und bei Kaskoverträgen seien inzwischen meistens auch Unfallschäden mitversichert, die durch grobe Fahrlässigkeit verursacht wurden – insofern ändere sich für Versicherte durch die Klarstellung des Gesetzgebers erst einmal wenig. „Das ist aber mitnichten ein Freifahrtschein für ‚Winterreifenmuffel’. Die Autoversicherer haben bei unserer Umfrage deutlich gemacht, dass sie sich Prämiensenkungen in Zukunft sehr wohl vorstellen können, wenn Unfälle und Schadenszahlungen im Winter zurückgehen. Dazu wird es aber nur kommen, wenn sich alle verantwortungsbewusst verhalten“, weiß der FinanceScout24-Geschäftsführer darüber hinaus zu berichten. cm

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