Pflegetipps für Leichtmetallräder von Mercedes-Benz
Eines kann auch das beste Entwicklungsprogramm, die innovativste Produktionstechnologie oder das perfekt abgestimmte Testprogramm nicht beeinflussen: wie die Kunden ihr Fahrzeug und damit die wertvollen Leichtmetallräder behandeln. Nach wie vor hat der Umgang mit den Rädern einen großen Einfluss auf deren Werterhalt und auch auf die Sicherheit des Fahrzeugs. Mercedes-Benz gibt Pflegetipps für Leichtmetallräder.
Die Meldung geht nahezu täglich durch die Medien: Angesichts leerer Kassen sind die Straßen nach dem heftigsten Winter seit Jahren in einem erbärmlichen Zustand. Plötzlich tun sich dort üble Schlaglochpisten auf, wo im letzten Herbst noch weitgehend intakte Fahrbahnen vorhanden waren. Ein Schlagloch ist also schnell übersehen und wird dann mit viel zu hohem Tempo überfahren. Ein heftiger Schlag ist die Folge, der im extremsten Fall Rad und Reifen schädigen kann. Nach einer solchen Situation sollte der Fahrer einen kurzen Stopp einlegen und Rad (sowie Reifen) auf Schäden überprüfen. Bei sichtbaren Verformungen, beispielsweise eine Delle im Felgenhorn, sollte ein genauer Check durch Spezialisten erfolgen.
Beschädigte Räder unbedingt austauschen!
Ein deutlich geschädigtes Leichtmetallrad muss ausgetauscht werden, auch wenn viele freie Werkstätten eine kostengünstige Reparatur anbieten; darauf sollte auf jeden Fall verzichtet werden! Leichtmetallräder von Mercedes-Benz erhalten ihre hohe Belastbarkeit unter anderem durch den Einsatz sogenannter „warmauslagerbarer Aluminiumlegierungen“. Wird ein Rad durch Schweißen, Biegen, Flexen oder Schleifen mechanisch oder thermisch belastet, verändert sich an der behandelten Stelle das Metallgefüge. Dadurch wird das Rad lokal geschwächt und kann an dieser Stelle die ursprünglichen Festigkeitswerte nicht mehr erreichen. Zusätzlich erlischt für so behandelte Mercedes-Benz-Räder die Allgemeine Betriebserlaubnis.
Bei der Reparatur geschädigter Lackierungen dürfen nur Lacke verwendet werden, die kalt aushärten. Einbrennlackierungen bei hohen Temperaturen können ebenfalls das Metallgefüge negativ beeinflussen.
Eine korrekte Radverschraubung ist für ein langes Radleben genauso wichtig. Deshalb müssen die vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Radanzugsmomente beachtet werden. Zu locker oder mit Brachialgewalt angezogene Radschrauben können das Leichtmetallrad schädigen. Bei der Verschraubung ist gleichfalls zu beachten, dass die Radschrauben nicht gefettet oder geölt werden. Dadurch würde bei dem vorgegebenen Anzugsdrehmoment die Vorspannung zu hoch. Das Rad und die Schrauben können beschädigt werden.
Lange Glanzzeiten für Leichtmetallräder
Im Frühjahr sollte nach den intensiven Salzbelastungen des Winters eine gründliche Radwäsche erfolgen, die zuverlässig alle Salzrückstände beseitigt. Dies ist besonders bei reinen Winterrädern wichtig, die während des Sommers eingelagert werden.
Ebenso ratsam ist es, Rückstände auf dem Lack sofort und schonend zu entfernen. Besonders natürliche chemische Hinterlassenschaften wie Vogelkot oder bestimmte Baumharze sollten nicht lange auf dem Rad verbleiben, weil sie trotz der gesteigerten Widerstandsfähigkeit des Klarlacks auf Dauer schädigend wirken können. Eine regelmäßige Lackpflege und das Konservieren mit speziellen Wachsen erhöht die Widerstandsfähigkeit des Lacks, Rückstände lassen sich zudem einfacher beseitigen. Beim Pflegesystem von Mercedes-Benz sind die einzelnen Reinigungs-, Pflege- und Konservierungsmittel auf das Lacksystem der Räder abgestimmt. Besonders wichtig: Nach jüngsten Untersuchungen der Mercedes-Benz-Lackentwicklung greifen aggressive Reiniger die obersten Lackschichten an und schädigen das exakt aufeinander abgestimmte Schutzsystem. Bei der Reinigung sollte ebenfalls auf scharfe, grobe und harte Schwämme verzichtet werden.
Schädigungen der Lackoberfläche sollten immer behandelt werden, damit das aufeinander abgestimmte Gesamtschutzsystem seine Wirkung erhalten kann. Falls eine umgehende Reparatur mit Kaltlacken nicht möglich ist, empfiehlt sich die provisorische Versiegelung der beschädigten Stelle – besonders im Winter. Kratzer können mit einem herkömmlichen Klebestreifen oder einem Lackstift abgedeckt werden, bis ein Fachmann die Beschädigung begutachtet hat und die nötige Reparatur oder einen Ersatz veranlasst.
Zulassungsbestimmungen der Räder beachten
Die Leistungsfähigkeit von Leichtmetallrädern ist an bestimmte Randbedingungen gebunden, die unbedingt einzuhalten sind: So dürfen die Räder nur mit den jeweils zugelassenen Reifengrößen bestückt werden. Bei Fahrten mit hoher Zuladung, zum Beispiel bei der Anreise zum Urlaubsort mit üppigem Gepäck und angedocktem Wohn- oder Sportanhänger, muss der Reifenfülldruck entsprechend den Angaben in der Betriebsanleitung erhöht werden, gleichzeitig dürfen die zulässigen Radlasten nicht überschritten werden. dv
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