RuLa GmbH investiert in eine neue Produktionsstätte
„Jede Krise hat ein Ende und darin liegt unsere große Chance“, erklärt Detlev Biermann, kaufmännischer Geschäftsführer der RuLa GmbH, dem Runderneuerer von Nutzfahrzeugreifen aus Schraden in Südbrandenburg. „Viele Unternehmen haben den Kopf in den Sand gesteckt und ihre Kapazitäten zurückgefahren. Sie hoffen, dass sich die Lage irgendwann von selbst verbessert und dass sie dann den Anschluss an den Markt wieder finden können. Darauf wollen wir nicht warten! Wir denken strategisch in die Zukunft und haben die ruhigere Zeit sinnvoll genutzt. Keine Frage, natürlich sind auch bei uns die Umsätze durch die Krise zurückgegangen, aber wir haben trotzdem gezielt investiert und unsere Kapazitäten durch den Bau einer modernen Produktionsstätte in Zernsdorf bei Berlin optimiert. Diese geschäftspolitische Entscheidung birgt ein hohes Unternehmensrisiko, aber wir sehen ein deutliches Licht am Ende des Tunnels und sind fest davon überzeugt, dass sich die große Investition schon sehr bald amortisiert.“
Moderne Technik am strategisch wichtigen Standort
Die RuLa investierte in Zernsdorf rund vier Millionen Euro in ein neues, hochmodernes Werk mit einer Grundfläche von rund 4.000 Quadratmetern und einer Fertigungskapazität von bis zu 600 runderneuerten Reifen pro Tag.
Anfang Juli 2009 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen und die Maschinen eingerichtet. In einem ersten Schritt installierte die RuLa 23 Heizpressen. Diese wurden gezielt so angeordnet, dass sämtliche Komponenten des Fertigungsprozesses besonders effizient aufeinander abgestimmt und somit kurze Durchlaufzeiten gewährleistet sind. Das Ergebnis ist eine schlanke Produktion, die einen positiven Einfluss auf die Herstellungskosten der runderneuerten Reifen und die Zufriedenheit der Mitarbeiter hat.
Zur technischen Ausstattung der neuen Produktionsstätte gehört außerdem eine hochmoderne Reifenprüfmaschine vom Typ Marangoni ITT SFERA 3000. Hierauf ist Jörg Wolter, technischer Geschäftsführer der RuLa, besonders stolz, denn die neue Anlage erweist sich als extrem zuverlässig und präzise: „Für die Reifenrunderneuerung ist die ITT SFERA 3000 ideal. Sie arbeitet völlig zerstörungsfrei und auf Basis des Vakuum-Shearographie-Verfahrens. Dadurch können wir Gürtel- und Laufstreifenablösungen sowie Seitenwandbeschädigungen zuverlässig feststellen. Das Messsystem liefert sehr genau Ergebnisse, sodass wir selbst Mikroseparationen erkennen und fehlerhafte Karkassen noch vor ihrer Verarbeitung aussortieren können. Dies spart erheblich Zeit und Geld.“ Neben den 23 Heizpressen und der Vakuum-Shearographie-Anlage hat die RuLa in Zernsdorf auch eine neue, hochmoderne Dampfkesselanlage installiert. Damit hat sich das Unternehmen am neuen Standort schwerpunktmäßig für die Heißerneuerung entschieden. Am Stammsitz in Schraden, rund 50 Kilometer nördlich von Dresden, arbeitet die RuLa weiterhin nach dem Kalterneuerungsverfahren, sodass sich die Fertigung von runderneuerten Reifen an beiden Standorten auf ideale Weise ergänzt.
Bei der Planung des neuen Produktionsstandortes stellte sich für die RuLa auch die Frage nach einer geeigneten Softwarelösung für die Abwicklung von Aufträgen. Die Entscheidung wurde schnell getroffen, denn der Reifenrunderneuerer arbeitet bereits am Standort in Schraden mit einem zuverlässigen Fertigungs- und Auftragsabwicklungsprogramm (F/AR). Diese Software wird von den Mitarbeitern in der täglichen Arbeit sehr geschätzt, denn sie ist speziell auf die Reifenrunderneuerung ausgerichtet, nutzerfreundlich und kann verschiedene Standorte miteinander vernetzen. Neben den Aufträgen der knapp 450 Kunden aus Deutschland werden sämtliche Auslandsaufträge komplett über dieses zentrale System abgewickelt.
Die Märkte in Osteuropa weiter erschließen
Die Nähe zu den osteuropäischen Staaten ist für die RuLa bedeutend, denn hier sieht sie weiterhin einen der absatzstärksten Märkte für runderneuerte Reifen. Bereits jetzt generiert das brandenburgische Unternehmen fast die Hälfte seines Umsatzes durch Kunden aus Russland, der Ukraine sowie Weißrussland und Polen. Daher stellt die Investition in die neue Produktionsstätte für die RuLa nicht nur einen bedeutenden technischen Meilenstein dar. Vielmehr ist sie auch Ausdruck der Entscheidung für die weitere Festigung der Marktposition – insbesondere in Osteuropa. In der Lage von Zernsdorf sieht Detlev Biermann einen wichtigen logistischen Standortvorteil: „Die Produktionsstätte liegt direkt an der Autobahn A10 und somit unmittelbar auf dem Weg zur polnischen Grenze. Das wird von unseren osteuropäischen Kunden bereits jetzt positiv angenommen und es kommt natürlich auch unseren vielen Kunden in Deutschland und Westeuropa zugute. Daher werden unsere Vertriebsmitarbeiter in Zernsdorf auch diese Reifenhändler sehr zuverlässig betreuen. Vor diesem Hintergrund setzen wir auch weiterhin auf einen optimalen Kundenservice. Das heißt, unsere Mitarbeiter übernehmen sämtliche Aufgaben, angefangen bei der fachspezifischen Beratung, der pünktlichen und zuverlässigen Auslieferung der fertigen Reifen beim Kunden vor Ort bis hin zur vollständigen Abwicklung der gesamten Exportaufträge – inklusive sämtlicher Zollformalitäten.“
Über RuLa und BRW
Die RuLa GmbH und ihr Tochterunternehmen BRW Berliner Runderneuerungswerk GmbH sind Experten in der Reifenrunderneuerung. Rund 500 Kunden in Deutschland, Russland, Polen und sechs weiteren europäischen Ländern vertrauen auf das breite Sortiment an runderneuerten Lkw- und LLkw-Reifen für den Fern- und Nahverkehr sowie runderneuerte Bagger- und MPT-Reifen, bei denen gezielt Materialien und Technologien führender Laufstreifenhersteller, wie z.B. Ellerbrock, Kraiburg und VIPAL eingesetzt werden.
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