Petroflex künftig eine 100-prozentige Lanxess-Tochtergesellschaft
Das Übernahmeangebot des Spezialchemie-Konzerns Lanxess AG für die noch ausstehenden Aktien der brasilianischen Petroflex S.A. ist auf großes Interesse gestoßen. Im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots an die Minderheitsaktionäre hat Lanxess weitere 27 Prozent der Petroflex-Aktien erworben und hält damit rund 97 Prozent der Anteilsscheine. Die Angebotsfrist endete am 16. Oktober 2008. Diese hohe Annahmequote ermöglicht es dem deutschen Zulieferer der Reifenindustrie von Synthesekautschuken, alle noch ausstehenden Aktien durch ein Ausschlussverfahren (Squeeze-out) zu übernehmen und dadurch alleiniger Gesellschafter der Petroflex, die als Reifenzulieferer in den gleichen Segmenten tätig ist wie Lanxess, zu werden.
Mit dem erfolgreichen Übernahmeangebot ist auch die Beendigung der Börsennotierung von Petroflex verbunden. Der Kaufpreis für die jetzt erworbenen 27 Prozent der Aktien beläuft sich auf umgerechnet rund 60 Millionen Euro. Im Übernahmeangebot hat Lanxess den Aktionären den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestpreis pro Stammaktie angeboten. Wie angekündigt, wird der Preis für das komplette Aktienpaket der Petroflex einschließlich der Nettoverschuldung bei insgesamt rund 370 Millionen Euro liegen.
„Ich freue mich über die positive Resonanz auf unser Übernahmeangebot. Da wir unmittelbar vor dem Abschluss der vollständigen Übernahme stehen, können wir uns nun mit voller Kraft auf die weitere Integration der Petroflex in den Konzern konzentrieren“, erklärte Axel C. Heitmann, Vorstandsvorsitzender der Lanxess AG. Anfang des Jahres erwarb der Leverkusener Konzern die Mehrheit an der Petroflex. Dieser Zukauf ermöglicht es Lanxess, einem der weltweit führenden Anbieter von synthetischen Kautschuken, seine Präsenz in Lateinamerika signifikant zu erhöhen.
Petroflex erzielte im Jahr 2007 mit rund 600 eigenen Mitarbeitern einen Umsatz von umgerechnet rund 535 Millionen Euro. Der Konzern produziert an drei Standorten in Brasilien: Cabo (Bundesstaat Pernambuco), Duque de Caxias (Bundesstaat Rio de Janeiro) sowie Triunfo (Bundesstaat Rio Grande do Sul). Die Jahreskapazität liegt bei rund 440.000 Tonnen. Die Elastomer-Produktpalette reicht von Lösungs- bis zu Emulsionskautschuken und umfasst 70 Produkte: Die Kautschuke werden insbesondere zur Herstellung von Reifen eingesetzt. Sie finden sich zudem in Hightech-Kunststoffen wieder. Etwa ein Drittel der Produktion von Petroflex wird in mehr als 70 Länder exportiert.
Lanxess beschäftigt in Brasilien an den Standorten São Paulo, Porto Feliz and São Leopoldo derzeit über 400 Mitarbeiter (ohne Petroflex). Durch die Petroflex-Übernahme ist Brasilien für das Unternehmen nach den USA zum zweitwichtigsten Land in der Region Amerika geworden. Lanxess ist in Brasilien mit allen 13 Business Units vertreten.
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