Straße ins Labor geholt: Anwender beraten über zweiaxiale Betriebsfestigkeitsversuche für Pkw- und Lkw-Räder

Früher waren für Lebensdauertests von Fahrzeugen oder einzelner Komponenten noch tagelange Testfahrten auf der Straße nötig. Heute reichen dank modernster Prüfeinrichtungen wenige Stunden im Labor. Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF hat sich in den vergangenen Jahren auf dem Gebiet der Räderprüfung und -freigabe spezialisiert. „Dank vielfältiger Entwicklungs- und Erprobungsaktivitäten konnte sich das Institut den Status eines Technologieführers erarbeiten“, heißt es aus dem Institut. Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen dieser Technologie zu informieren und Erfahrungen auszutauschen, bot am 8. November in Darmstadt die „UC 13 – Users Conference on Biaxial Fatigue Testing”. Zur 13. Anwenderkonferenz für zweiachsige Betriebsfestigkeitsversuche von Rädern und Radnaben trafen sich rund 50 Wissenschaftler und Anwender aus Europa, Asien und den USA im Fraunhofer LBF.

Die radbezogenen Komponenten des Fahrwerks – also Räder, Radnaben und -lager – sind hochbeanspruchte, sicherheitsrelevante Bauteile. Vor dem Hintergrund der vielschichtigen Anforderungen an Funktionalität und sicherer Lebensdauer sind die radbezogenen Komponenten seit vielen Jahren ein Schwerpunkt des Institutes. Bereits seit 26 Jahren organisieren die Darmstädter die internationale Anwenderkonferenz für Wissenschaftler, Kraft- und Nutzfahrzeughersteller sowie Zulieferer. Das Treffen versteht sich als Forum, um Neuentwicklungen im Markt für Prüf- und Testtechnologien zu erörtern und Trends in den Test- und Fertigungstechnologien mit Experten aus Europa, den USA und Asien zu diskutieren.

Die zweiaxiale Räderprüftechnologie sei heute weltweit bekannt und akzeptiert, und sie habe sich zunehmend als internationaler Standard für mehr Sicherheit im Fahrzeugbau etabliert. Dies habe sich auch bei den Besuchern gezeigt, deren Querschnitt in den letzten Jahren immer stärker international geprägt ist, heißt es in einer Mitteilung.

Bei der diesjährigen Konferenz standen aktuelle Themen zu Prüfverfahren und –techniken für Pkw und Nutzfahrzeuge im Vordergrund. Vorgestellt wurden beispielsweise neue Erkenntnisse zu Lastdaten von Rädern und Radnaben an Drei-Achs-Sattelanhängern, zur Prüfung von Kunststoffrädern oder zu den immer populärer werdenden Reifen mit Notlaufeigenschaften und deren Einfluss auf die Räderbelastung. Eingestreut hatte das Fraunhofer LBF Life-Demonstrationen der neuesten „Wheel/Hub Strength“-Software. Mit ihr lasse sich das Bauteilleben numerisch simulieren, was schon vor der Bauteilfertigung eine optimierte Entwicklung ermöglicht.

Unter www.zwarp.de hat das Fraunhofer LBF eine eigene Webseite online gestellt, in der Interessierte vertiefte Informationen über die zweiaxiale Rad-/Naben-Prüfung (ZARP) finden können. Rad-Straßensimulatoren dieser Art werden heute weltweit genutzt, um die Entwicklungszeiten in der Automobilindustrie zu beschleunigen und Sicherheitsbauteile wie Räder und Radnaben zu prüfen. cs

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