Pirelli stoppt Reifenproduktion in Venezuela „unbefristet“

Der venezolanischen Wirtschaft geht es schlecht, so schlecht, dass Beobachter bereits seit Jahren den Kollaps prophezeien. Mehr und mehr produzierende Unternehmen kehren dem südamerikanischen Land den Rücken, zuletzt General Motors oder Colgate-Palmolive. Und nun folgt auch Reifenhersteller Pirelli diesem Beispiel und stoppt die Produktion von Pkw- und LLkw-Reifen in seinem Werk in Guacara (Bundesstaat Carabobo) zum 16. Juni. Nachdem Pirelli die Produktion bereits Anfang dieses Jahres für zwei Wochen ruhen ließ, soll der jetzige Produktionsstopp „unbefristet“ sein, wie es dazu in Medienberichten heißt. Die Fabrik Pirelli de Venezuela C.A. verfüge nicht mehr über die finanziellen Mittel, um Rohstoffe einzukaufen, heißt es dort weiter. Der italienische Pirelli-Konzern hatte seine venezolanische Tochtergesellschafter im Geschäftsjahr 2015 aufgrund des „Verlusts der operativen Kontrolle“ dekonsolidiert, das heißt, der Jahresabschluss von Pirelli de Venezuela C.A. ist seither nicht mehr im Konzernbericht enthalten. Pirelli hatte vor Ort 26 Jahre lang Reifen produziert, sagte aber zu, man wolle auch weiterhin versuchen, Reifen in dem lateinamerikanischen Land zu verkaufen. Ob es noch eine Zukunft für die Pirelli-Fabrik in Venezuela gibt, ist indes mehr als unsicher, auch wenn aus Kreisen zu hören ist, dass der aktuelle Produktionsstopp eben nur vorrübergehend sein könnte. ab

 

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