Apollo Tyres: Mit radialen Lkw-Reifen von „Führung zur Dominanz“ – auch in Europa
Apollo Tyres will in den kommenden Jahren insbesondere in Nutzfahrzeugreifen investieren und plant seine Marktposition bei radialen Lkw-Reifen von „Führung zur Dominanz“ auszuweiten. Während dieser Anspruch für Indien gilt, plant das Unternehmen für Europa derzeit erst den Einstieg in das Geschäft; bald schon sollen aber Tatsachen folgen.
Bekanntermaßen investiert der indische Hersteller derzeit bis zu 225 Millionen Euro in die Verdoppelung seiner Produktionskapazitäten für radiale Lkw-Reifen in seiner Fabrik in Chennai; dort sollen demnächst jährlich über vier Millionen radiale Lkw-Reifen gefertigt werden. Bei Apollo Tyres geht man derweil davon aus, dass die Radialisierung im Land im Bereich Lkw-Reifen in den kommenden fünf Jahren auf wenigstens 65 Prozent ansteigt, wobei diese Entwicklung stark von der immer besser werdenden Straßeninfrastruktur profitiere. Derzeit steht die Radialisierung bei Lkw-Reifen in Indien bei insgesamt über 35 Prozent; in der Erstausrüstung steht sie hingegen bereits bei über 70 Prozent.
Mit der Strategie legt Apollo Tyres ganz bewusst auf seinen stärksten heimischen Mitbewerber an: JK Tyre & Industries. Das Unternehmen gilt in Indien landläufig als „Pionier“ bei Radialreifen; JK konnte seit der Einführung seiner ersten radialen Lkw-Reifen 1999 aus heimischer Produktion seinen Marktanteil im Land kontinuierlich auf- und ausbauen und gilt immer noch als Marktführer – auf dem Ersatzmarkt wie auch bei der Erstausrüstung. JK Tyre & Industries betreibt zwei Lkw-Reifenfabriken in Indien (Mysore und Chennai) und kann dort insgesamt im Jahr 2,26 Millionen Reifen fertigen.
Dabei will Apollo Tyres nicht nur Produktionskapazitäten schaffen, um seiner Strategie eine Grundlage zu geben, den heimischen Markt über kurz oder lang zu dominieren. Der Hersteller begleitet dieses Unterfangen nun mit der Einführung von drei neuen „technologisch überlegenen Lkw-Reifen“, deren Vermarktung durch ein „360-Grad-Service-Back-up“ unterstützt werden soll. Anlässlich einer Produktpräsentation in Indien erläuterte Satish Sharma, President, Asia Pacific, Middle East and Africa (APMEA), nun die näheren Details der Strategie für den indischen Lkw-Reifenmarkt.
Aber auch ein Vertrieb der neuen Reifen Apollo EnduRace RD HD (Antriebsachse Regionalverkehr), Apollo EnduMile LHD (Antriebsachse Fernverkehr) und Apollo EnduComfort CA (Busreifen für alle Achspositionen) in Europa sei durchaus angedacht, bestätigt die Europazentrale des indisch-niederländischen Herstellers auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG. Apollo werde im kommenden Jahr seine neue Reifenfabrik in Ungarn eröffnen und dort dann neben Pkw-Reifen ebenfalls Lkw-Reifen radialer Bauart für den hiesigen Markt produzieren. Die drei o.g. Reifen werden dann aber wohl in europäischen Spezifikationen auf den hiesigen Markt kommen, geplant sich außerdem auch speziell für den hiesigen Markt entwickelte Reifen. Die erweiterten Produktionskapazitäten in Chennai stehen ab dem dritten Quartal des laufenden Apollo-Tyres-Geschäftsjahres zur Verfügung, also ab dem Beginn des kommenden Kalenderjahres, und werden schrittweise ausgebaut. Die Fabrik in Ungarn wiederum soll ebenfalls im ersten Quartal des kommenden Jahres ans Netz gehen. Derzeit ist Apollo Tyres in Europa mit Lkw-Reifen noch nicht präsent. arno.borchers@reifenpresse.de
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