Giti Tire ersetzt Marke GT Radial bei Lkw-Reifen durch Giti
Giti Tire ersetzt seine Reifenmarke GT Radial bei Lkw- und Busreifen durch die Marke „Giti“. Innerhalb dieser „strategischen Neuausrichtung“ werde die bestehende Marke durch einen Mix aus neuen Produkten sowie eines Rebrandings bereits bestehender Produkte bis Ende 2017 vollständig durch die Marke Giti ersetzt. Damit wolle man die Entwicklung vereinfachen und gerade auch in der Produktion die Abläufe vereinfachen und Synergien schöpfen, erläuterte Brian McDermott anlässlich der Reifen-Messe in Essen im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG. Der General Manager der britischen Lkw-Reifenvertriebsgesellschaft Giti Tire (UK) Ltd. antwortete darüber hinaus auch darauf, welche Auswirkungen diese „Neuausrichtung“ auf die Marke GT Radial bei Pkw-Reifen sowie auf das europäische Vertriebskonzept insgesamt hat.
Die Marke Giti steht dabei nicht nur als Konzernmarke für die Identität des Giti-Tire-Konzerns, zu dem mittlerweile auch der indonesische Hersteller Gajah Tunggal und ‚seine’ Marke GT Radial gehört. Die Marke Giti stellt darüber hinaus insbesondere in China ein besonders wichtiges Standbein des Herstellers Giti Tire dar. Es gibt Giti-Reifen im Motorsport; darüber definiert sich der Hersteller in seinem Heimatmarkt als Technologieträger. Es gibt in China Giti-Reifen auch als herkömmliche Pkw- wie auch als Lkw-Reifen – neben Reifen der Marken Primewell und Runway. Die Marke GT Radial hingegen, die mit dem Einstieg von Giti Tire bei Gajah Tunggal 2005 zum Reich des chinesischen Reifenkonzerns gehört, spielt in China keinerlei nennenswerte Rolle; die Marke GT Radial ist in China weder als Pkw- noch als Lkw-Reifen vertreten, sondern hat weiterhin ihre Stärken in Indonesien – und auf Exportmärkten.
Hier will Giti Tire nun ganz offensichtlich sein Markenangebot vereinheitlichen und setzt dabei den Hebel bei Lkw-Reifen an. „Giti Tire ist weltweit der fünftgrößte Reifenhersteller für den Lkw- und Busbereich und vermarktet seine Produkte in mehr als 130 Ländern“, unterstreicht dazu der Hersteller. Zudem verfügt Giti Tire über entsprechende Erstausrüstungsverträge weltweit. Ziel der strategischen Neuausrüstung sei es daher, „das gesamte Wissen rund um Giti zu vereinen und die bestmöglichen Produkte zu entwickeln“, kündigte der Hersteller anlässlich der Reifen-Messe in Essen an.
Nun will der Hersteller also die Marke GT Radial bei Lkw- und Busreifen vom europäischen Markt nehmen und sie hier durch die erste Marke des chinesischen Konzerns Giti Tire ersetzen. Brian McDermott, General Manager der Giti Tire (UK) Ltd., betonte in diesem Zusammenhang, Giti Tire könne dank dieser „strategischen Neuausrichtung“ die eigene Entwicklung vereinfachen und gerade auch in der Produktion in China – wo die radialen Lkw-Reifen für den europäischen Markt samt und sonders gefertigt werden – die Abläufe vereinfachen und Synergien schöpfen. McDermott betonte außerdem, man werde in Europa auch in Zukunft stets speziell für die Bedürfnisse des hiesigen Marktes entwickelte Giti-Lkw-Reifen vermarkten; es sei durch die Markenvereinheitlichung nicht geplant, künftig Reifen für den chinesischen Markt schlichtweg auch in Europa anzubieten und insofern von vermeintlichen Synergien zu profitieren.
Das allgemeine Vertriebskonzept für Lkw-Reifen soll sich dadurch indes nicht weiter ändern. Während Giti Tire 2009 den Lkw-Reifenvertrieb in den beiden zentralen Ländern Europas direkt selbst übernahm und dazu die Giti Tire (UK) Ltd. und die Giti Tire Deutschland GmbH gründete, arbeitete man beim Vertrieb von Pkw-Reifen durchaus weiter mit exklusiven Importeuren zusammen – in Deutschland etwa mit Reifen Gundlach. Auch zukünftig will der chinesische Reifenhersteller mit Konzernsitz in Singapur weiterhin seine Lkw- und Busreifen – dann der Marke Giti – durch die beiden besagten eigenen Gesellschaften direkt vertreiben und darüber hinaus in anderen Ländern ebenfalls wie gehabt weiter verfahren, also beim Vertrieb mit Importeuren kooperieren. Außerdem wolle Giti Tire auch in Zukunft mit Reifen der Marken Primewell und Runway am Markt auftreten und darüber den Multi-Marken- und den Multi-Channel-Vertrieb weiterhin sicherstellen.
Es drängt sich dabei die Frage auf, ob es im Konzern auch ähnliche Markenpläne in Bezug auf die Pkw-Reifen der Marke GT Radial gibt, denen Beobachter auf dem deutschen Markt einen Ersatzmarktanteil von wenigstens einem Prozent zutrauen. Wie Tobias Stöckmann, Sales and Marketing Director PCR für den DACH-Markt, gegenüber dieser Zeitschrift betonte, habe man eben keine entsprechenden Pläne; es werde die Marke GT Radial bei Pkw-Reifen auch in Zukunft noch in Europa geben. Auch soll es keine entsprechenden Veränderungen in Bezug auf das Vertriebsmodell bei Pkw-Reifen geben; hier arbeite man in Deutschland erfolgreich mit Partner Reifen Gundlach zusammen. arno.borchers@reifenpresse.de
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