Pirelli gewährt in Genf ersten Blick auf die neuen P-Zero-Flaggschiffe
Wer über Ultra-High-Performance-Reifen spricht, kommt am Begriff P Zero nicht vorbei. Der P Zero verblüffte die Automobilwelt schon früh, auch weil der erste UHP-Reifen von Pirelli 1987, lediglich ein Jahr nach seiner Markteinführung, bereits zur Erstausrüstung des legendären Ferrari F40 gehörte. Der Name P Zero ist aber auch mit einigen der weltweit bekanntesten Stars verknüpft, die ihr Image für die legendären Werbekampagnen des Reifens zur Verfügung stellten. Und P Zero bedeutet nicht zuletzt Formel 1. Dort steht der Name in bunten Lettern auf den Reifen der Boliden, gesteuert von den weltbesten Fahrern. Anlässlich der Pressetage des Genfer Automobilsalons gewährte Pirelli nun Anfang der Woche einen Blick auf drei neue P-Zero-Reifen, die im Laufe des Jahres auf den Markt kommen sollen. Seit Einführung des ersten P-Zero-Reifens hat Pirelli bereits 80 Millionen davon verkaufen können. Mit den jetzt vorgestellten Varianten soll das Wachstum weiter zunehmen.
Für Pirelli stellt P Zero weitaus mehr dar als ein reines Hightech-Produkt. Mit dem ersten P Zero – 1986 für den Rallye-Mythos Lancia Delta S4 konzipiert und bald darauf mit dem Ferrari F40 eine feste Größe auf den Straßen – „war ein Star geboren“, so der Hersteller in Genf: „eine Marken-Ikone, die sich im Geschichtsbuch der Reifenindustrie einen prominenten Platz gesichert hat“, so Pirellis General Manager Operations Gregorio Borgo dazu.
„Die Marke katapultierte Pirelli weltweit zu einem Marktführer im Segment der Hochleistungsreifen und wurde mit all seinen Produktvarianten zu einer Referenzgröße für die gesamte Branche: vom P Zero Corsa System bis zum P Zero Rosso, ganz zu schweigen vom P Zero Nero und dem P Zero selbst, der 2007 neu aufgelegt wurde. Es kann also niemanden überraschen, wenn das jüngste Produkt aus Mailand ebenfalls P Zero heißt.“ Und es ist auch kein Zufall, dass Pirelli den aktuell laufenden Genfer Automobilsalon für den ersten öffentlichen Auftritt des neuen P Zero in seinen drei Varianten wählte, stellen dort doch zahlreiche Erstausrüstungskunden von Pirelli aus.
Der neue P Zero ist das bislang letzte Kapitel einer bereits 30 Jahre währenden Geschichte: Bereits vor seiner Markteinführung kann er 56 Homologationen vorweisen; weitere sollen noch im Laufe dieses Jahres folgen, so dass Pirelli allein mit der P-Zero-Produktfamilie zum Ende des Jahres insgesamt über 700 Erstausrüstungsfreigaben verfügt. Viele davon für die prestigeträchtigsten Autos, die im Mittelpunkt der Geneva International Motor Show stehen. Dazu gehören der Ferrari GTC4 Lusso, der Lamborghini Centenario, der Porsche Boxster 718 und der Audi R8 Spyder.
Unter dem gemeinsamen Namen P Zero bietet Pirelli künftig drei neue, technologisch unterschiedliche Varianten an. Ihre Parameter und Merkmale sind auf den jeweiligen Automobiltyp ausgerichtet, für den sie entwickelt werden. Das Laufflächenprofil des P Zero für Sportwagen weist weniger Blöcke auf, das soll „ein dynamischeres und sportlicheres Fahren“ ermöglichen. Die Variante für leistungsstarke Limousinen weist dagegen mehr Rillen in der Reifenschulter auf. Sie sollen während der Fahrt die durch Unebenheiten der Fahrbahn verursachten Stöße absorbieren und dadurch den für diese Fahrzeuge notwendigen Komfort erhöhen. Die dritte Variante des P Zero hat ein aggressiveres Design, ähnlich dem der großen Brüder aus der Formel 1, den P-Zero-Slicks. Sie wurde für die jüngste Version des P Zero Corsa entwickelt. Davon unabhängig kreieren die Ingenieure von Pirelli für jedes Fahrzeugmodell eine individuell auf dessen Eigenschaften abgestimmte OEM-Variante des P Zero.
Rund 30 Jahre sind seit der Markteinführung des Ferrari F40 und der Einführung des ersten P Zero vergangen. Seither fand in der Automobilwelt eine wahre Revolution statt. Elektronische Systeme spielten eine immer wichtigere Rolle, SUVs wandelten sich von rustikalen Schlammräubern zu eleganten Gefährten, zudem erschienen Elektroautos auf der Bildfläche. „Mit der Zahl der Fahrzeugtypen stieg auch die Zahl potenzieller Kunden, denen nicht nur an der Sportlichkeit eines Fahrzeugs liegt, sondern auch an dessen Exklusivität“, heißt es dazu vonseiten Pirellis. „Diese neuen, kaufkräftigen Kunden kommen insbesondere aus China und dem Nahen Osten. Sie verlangen von Herstellern, dass deren Produkte in einem ständig zunehmenden Grad personalisiert und auf die individuellen Wünsche des Kunden zugeschnitten werden. Die führenden Automobilhersteller bestätigen diesen Trend zur Individualisierung, der bis zu 95 Prozent ihrer Produkte betrifft. „Immer mehr Automobile werden auf die speziellen Bedürfnisse ihrer Käufer ausgerichtet. Jede Komponente des Fahrzeugs muss sorgfältig ausgearbeitet werden, um den präzisen Vorstellungen des Kunden zu genügen. Als erster Reifenhersteller stellte sich Pirelli auf diesen Trend ein und profitiert seither von der erhöhten Vielfalt und Personalisierung, die in der Automobilwelt verlangt wird.“
„Während Wettbewerber auf Standardisierung setzten, wählte Pirelli den Weg der Individualisierung“, so Gregorio Borgo anlässlich des P-Zero-Pre-Launches in Genf; im April will der Hersteller den Reifen und all seine technischen Details im Rahmen von umfangreichen Presse- und Händlerevents noch einmal vorstellen. „Denn die Verantwortlichen hatten erkannt: Für Kunden entsteht ein echter Mehrwert, wenn sie wählen können, wie ihre Produkte beschaffen sein sollen.“
„Vielfalt und Personalisierung“ seien die Kernbegriffe der Pirelli-Strategie. Sie sei darauf ausgerichtet, die immer komplexer werdenden Anforderungen der neuen Fahrzeugmodelle zu meistern. Die beiden Ansätze ließen Pirelli im Bereich Erstausrüstung zu einem weltweit führenden Anbieter werden, insbesondere in den Premium- und Prestigesegmenten. Aber auch im Ersatzmarkt erreicht Pirelli mit aktuell 650 homologierten Reifen eine führende Position. arno.borchers@reifenpresse.de
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