Konzentrationsprozess bei Automobilzulieferern hält an
Aktuell als größter Deal in der Pipeline der Übernahmen und Fusionen unter den Automobilzulieferern ist die geplante Akquisition von TRW Automotive durch ZF Friedrichshafen. Aber auch „eine Nummer kleiner“ schreitet der Konzentrationsprozess fort. Nach den Freigaben aller zuständigen Kartellbehörden für die Transaktion kann Mahle mit der Übernahme der Mehrheitsanteile der an der Börse in Ljubljana gelisteten Letrika d.d. beginnen und wird diese voraussichtlich bereits in der nächsten Woche vollziehen. Künftig wird Letrika als Profit Center „Elektrische Antriebe und Nebenaggregate“ in den Mahle-Konzern integriert und konsolidiert.
Die Übernahme von rund 54 Prozent der Aktien der Letrika-Gruppe erfolgt im Rahmen einer Initiative, staatlich kontrollierte Unternehmen in Slowenien zu privatisieren. Mahle unterzeichnete den Aktienkaufvertrag am 20. Juni 2014. Nachdem der nach Continental, Bosch und ZF viertgrößte deutsche Zulieferer bereits zusätzlich 27 Prozent der Anteile über die Börse erworben hatte, wird Mahle nach Closing rund 80 Prozent der Anteile an Letrika halten.
Letrika hat 2013 an sieben Produktions- und Entwicklungsstandorten in Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Weißrussland, China und Brasilien mit 2.416 Mitarbeitern einen Umsatz von 242,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Entwickelt und gefertigt werden Elektromotoren, Generatoren sowie elektrische und mechatronische Antriebssysteme.
Diese Produktionsstruktur wird von Mahle als ideale Ergänzung der eigenen Mechatronikaktivitäten gesehen. Letrika bedient weitestgehend dieselben Kunden und Marktsegmente wie Mahle, bietet zugleich aber neue Ansatzpunkte bei industriellen Anwendungen wie z. B. bei elektrischen Antriebssystemen für den Non-Automotive-Bereich. Mahle will mittelfristig im Bereich Elektrik/Mechatronik einen Umsatz von etwa 500 Millionen Euro erreichen und dieses Ziel langfristig vervielfachen.
Mahle ist auf allen wichtigen Weltmärkten vor Ort präsent. Rund 65.000 Mitarbeiter werden 2014 an 140 Produktionsstandorten voraussichtlich einen Umsatz von rund zehn Milliarden Euro erwirtschaften. In zehn großen Forschungs- und Entwicklungszentren in Deutschland, Großbritannien, den USA, Brasilien, Japan, China und Indien arbeiten über 4.500 Entwicklungsingenieure und Techniker an Konzepten, Produkten und Systemen. dv
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