Hochzufriedene Interpneu
Das Handelsmarketing von Interpneu hat die Messegespräche ausgewertet und zeigt sich hochzufrieden mit der riesigen Resonanz. Im Nachgang zur „Reifen“ meldet der zur Pneuhage-Gruppe gehörende Großhändler einen Besucherrekord. Unter anderem hätten die Neuvorstellung des „Reifen1+“Partnerkonzeptes sowie erstmals in Essen präsentierte Nutzfahrzeugreifen laut Gundula Skalicky, Leiterin Handelsmarketing, zahlreiche interessierte Reifenhändler auf den Stand gelockt: “Für unsere Leistungsfähigkeit bei Consumer-Reifen und Alufelgen sind wir ja bekannt. Dass wir ebenso die Sortimentsvielfalt und zahlreiche Exklusivmarken für Lkw-, Industrie-, EM- oder AS-Reifen bieten, konnten wir mit dem neuen Auftritt gut demonstrieren. Das Standkonzept mit der Lounge-Etage kam sehr gut an und bot uns Raum für ausführliche Gespräche.“ Dass produktseitig immer Bewegung ist, konnte Petra Lauber, die beim Karlsruher Unternehmen für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist, mit einem Fingerzeig auf den ausgestellten neuen Van-Winterreifen der Marke Platin RP 610 in 15 und 16 Zoll dokumentieren: „Den wollten wir unbedingt hier in Essen zeigen.“
Peter Schütterle: „Werde immer Unternehmer sein“
Zum 1. März 2014 hatte Peter Schütterle (61) die Geschäftsführung der Pneuhage-Reifendienste an bewährte Kollegen ebenso übergeben wie die Geschäftsführung der Pneuhage Reifenerneuerungstechnik GmbH. Er selbst werde sich künftig verstärkt auf die strategische Gesamtführung seiner Unternehmensgruppe konzentrieren, hieß es damals. Grund genug nachzufassen: Die Zukunft des Unternehmens ist bekanntlich durch eine gemeinnützige Stiftung in den Bereichen Aus- und Weiterbildung sowie branchennahes Wissen gewährleistet. Damit sei den Mitarbeitern Zukunftssicherheit gegeben worden, und der Sinn der Stiftung hat – das ist ihm wichtig – auch sehr direkt etwas mit dem Unternehmen zu tun.
Er selbst werde seinen Einfluss auf die Pneuhage-Gruppe weiterhin geltend machen, beugt Schütterle der Annahme eines eher kurzfristigen Rückzuges aus dem Unternehmen vor. „Ich bin Unternehmer und werde das immer sein“, lautet das unmissverständliche Statement. Dennoch sei richtig, dass er sich aus dem operativen Geschäft mittelfristig und sukzessive zurückziehen wolle. Einen ganz exakten Zeitplan dafür hat er noch nicht, das sei auch nicht erforderlich. Zumal ihm das Reifengeschäft ja Spaß bringt, ist er mitten im Thema, wenn er den Ausdruck „Serviceprovider“ hört: „Der Service wird zu Unrecht von vielen Marktteilnehmern negativ gesehen.“
Aus IVP und PVP wurde „Reifen1+“
Zum 1. Juni, also direkt nach der Messe, sollte „Reifen1+“ an den Start gehen. Dabei kann es für das neue Vertriebspartnerkonzept, in dem die bisherigen Angebote IVP (I steht für Interpneu und hatte kaum verbindlichen Status) und PVP (P steht für Pneuhage) zusammengefasst werden, kein fixes Datum geben, berichtet Schütterle bereits Tage vor dem eigentlichen Start davon, dass sich schon zahlreiche Partner vom neuen Angebot hätten überzeugen lassen und unterschrieben haben. Zum Ende des Jahres lautet das Ziel, 400 Partner gewonnen zu haben. Kein bisheriger IVP- oder PVP-Partner werde beim neuen Konzept schlechter gestellt.
Petra Lauber und Sarah Sanesi, Projektmanagerin „Reifen1+“-Onlinemarketing, betonen unisono, dass das Familiäre und Freundschaftliche, durch das sich die beiden abgelösten Systeme IVP (hatte etwa 500 Partner) und PVP (hat sich in anderthalb Jahrzehnten auf bis zu 220 entwickelt) ausgezeichnet hätten, auf jeden Fall mit „herübergenommen“ wird zum neuen Angebot, für dessen Vertrieb im Unternehmen der Verkaufsleiter Partnersysteme Fred Schorpp verantwortlich zeichnet. Dabei sei das Konzept dermaßen offen und flexibel, dass der Ausdruck „Franchising“ eher unpassend erscheint: Es gibt keine Langzeitverträge (Kündigungsfrist lediglich zwei Monate), nur moderate Abnahmeverpflichtungen, keine Lizenzgebühren, weitere Mitgliedschaften in anderen Reifenhandelskooperationen freilich werden nicht geduldet, wohl aber in Kooperationen des Kfz-Handwerks.
Vor allem: „Reifen1+“ soll zu einer bundesweiten Marke werden, ohne dabei die lokale Bekanntheit eines Händlers in irgendeiner Weise zu gefährden. Das ist mit PVP nie gelungen, denn die etwa 88 eigenen Pneuhage-Outlets hätten zwar im Südwesten und Osten der Republik eine positive Ausstrahlung, aber im Rest Deutschlands war die Pneuhage-Gruppe als Systemanbieter kaum wahrnehmbar. Daher ist „Reifen1+“ ein von Pneuhage losgelöstes Instrument. Man wolle nicht zur Loyalität „zwingen“, sondern sieht bei den Partnern „Kundenzufriedenheit“ als oberste Prämisse. Ein Baustein, um diese Zufriedenheit zu erreichen, sei der B2C-Shop, der maßgeblich im Verantwortungsbereich von Sarah Sanesi liegt: Der sei konsequent als Kundenzuführungsinstrument konzipiert und beinhalte eine händlerindividuelle Shop-Homepage inklusive Preiskalkulation.
Das Partnersystem bietet je nach individuellem Bedarf, lokalen Gegebenheiten und Umsatzvolumen der Händler drei verschiedene Ausbaustufen: Bei „Basic“ und „Premium“ kann der Betrieb auch als Nebenerwerb geführt werden. Die dritte Kategorie „Premium+“ ist zwar mit etwas höheren Erwartungen verbunden, dafür ist beispielsweise aber eine Mitgliedschaft im Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. enthalten.
Alle Teilnehmer sollen vom hohen Einkaufsvolumen und der Markenvielfalt der Unternehmensgruppe profitieren. Marketing- und Werbemaßnahmen können nach Bedarf und individuellem Umfang abgerufen werden, z.B. Außenwerbung, Verkaufsunterlagen, Werbeartikel, Arbeitskleidung, Geschäftsausstattung, Fahrzeugbeschriftung bis hin zu Werbebeilagen. Das „Reifen1+“-Konzept ermöglicht Partnern, welche die entsprechenden Standards in der Werkstatt und im Kundenservice erfüllen – also der Kategorie „Premium+“ angehören –, die Teilnahme am Flottenmanagementnetzwerk Fleetpartner. detlef.vogt@reifenpresse.de
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