Deluxe Wheels von etabeta mit eigenständigem Vertrieb
In den 70ern des vorigen Jahrhunderts schossen in Norditalien und vor allem in der Region Brescia gleich zahlreiche „Start-ups“ – würde man heute sagen – mit dem noch jungen Produkt Aluminiumräder in die Höhe. Ihre Namen gingen rund um die automobile Welt, die meisten aber sind längst wieder verschwunden und nur noch Erinnerung. Zu den wenigen Leichtmetallrädermarken, die nicht nur überlebten, sondern ihren Glanz auch bis in die heutige Zeit hinüberretten konnten, gehört „etabeta“ (Castenedolo).
1977 von Ing. Giorgio Prestini gegründet, ist „etabeta“ ein traditionsreicher und etablierter Name in den automobilen Ersatzmärkten dieser Welt. Produktionstechnisch halten die Italiener nach wie vor am Schwerkraftverfahren fest, weil das auch Vorteile bietet: für den Markt die schnellere Umsetzung von neuen Projekten und produktseitig eine höhere Sicherheit, lunkerfreie Produkte zu erhalten. Aber natürlich sehen die Experten in Italien auch, dass sich in den Aluminiumgussräderfabriken der westlichen Welt der Niederdruckkokillenguss weitgehend durchgesetzt hat und wird man sich dem bei etabeta nicht verschließen, berichtet Karsten Pekrul.
Deluxe kann nur „top of the market“ sein
Pekrul, der sich seine ersten „Branchensporen“ im deutschen Reifenfachhandel erwarb, kennt etabeta aus mehr als einem halben Jahrzehnt in Diensten des Deutschlandimporteurs. Er ist also nicht nur mit dem Produkt, sondern auch mit dem Unternehmen aus der Nähe von Brescia vertraut, das aktuell etwas mehr als dreißig Beschäftigte hat und sich voll und ganz dem Produkt verschrieben hat. Es mag so etwas wie der frühe Spirit des Produktes sein, den sich etabeta bewahrt hat und der auch Karsten Pekrul infiziert hat.
Im volumenmäßig wachsenden Segment der Billigräder kann sich etabeta schon vom Selbstverständnis her nicht vorstellen. Daher ist es keine große Überraschung, wenn sich die Italiener bei den Überlegungen, eine neue Linie aufzulegen, eher am oberen Marktsegment orientiert haben. Wobei das ein Projekt ist, das nicht einzelnen Märkten vorbehalten sein soll, sondern das global angelegt ist. Deluxe Wheels (als Kürzel DLW auch auf der Nabenkappe) ist eine geschützte Marke der etabeta spa und darum auch mit etabeta-Gutachten. Die Neukreation kommt in diesem Jahr auch nach Deutschland, aber eben nicht durch die hierzulande seit Jahren bekannten etabeta-Distributionsstrukturen, sondern bewusst und zur Abgrenzung auf einem anderen Vertriebsgleis.
Dem Wort Deluxe liegt der Begriff Luxus inne und kennzeichnet damit Produkte von besonderer Güte. Wobei es viele Artikel gibt, die sich durch einen gewissen Luxus auszeichnen, die aber trotzdem noch erschwinglich sind. In diesem Sinne orientiert sich DLW preislich auch am oberen Markt- bzw. Premiumsegment.
Die von Karsten Pekrul und seinem gleichberechtigten Partner Thomas Beez gegründete Deluxe Wheels Deutschland GmbH hat ihren Sitz in Darmstadt bei der Beez-Firma Mainhattan-Wheels. Das ist ein in der Region bekannter Spezialanbieter in Sachen Felgenaufbereitung, aber – neben Reifen – auch Felgenvertrieb und dabei spezialisiert auf Räder von 18 bis 23 Zoll. Also – wie Pekrul selbst – nicht nur branchenerfahren, sondern genau in dem Premiumsegment zu Hause, in das DLW zielt.
Man fange klein und bescheiden an und habe sich vorgenommen, gegebenenfalls weitere Entwicklungsschritte erst zu initiieren, wenn man sich das leisten kann, übt sich Pekrul in einer für diese Branche geradezu untypischen Zurückhaltung. Übergroße Absatzziele habe man im ersten Jahr des Bestehens nicht, wenn man Ende 2014 eine gute vierstellige Zahl in Deutschland und Österreich abgesetzter Produkte erreicht habe, sei man sehr zufrieden. „Step by step“ wolle man vorankommen. DLW kann die Infrastruktur von Mainhattan-Wheels nutzen und die Fixkosten dadurch gering halten. Dass ein angrenzendes Gebäude gerade frei war und sich als Lager für mehrere tausend Räder eignet, ist ein glücklicher Umstand.
Man wolle in Deutschland und in dem ebenfalls verantworteten österreichischen Markt ein reines in B2B-Geschäft aufbauen. Den allseits bekannten Großhandelsadressen, Ketten und Kooperationen will man das Projekt vorstellen und sie als Kunden gewinnen. Wobei Karsten Pekrul sich vorgenommen hat zu differenzieren: Ihm sind Vermarkter lieber, die sich mit dem Produkt identifizieren, als solche, bei denen es nur ums Generieren von Umsatz geht. „Fachhändler und Tuner mit Herz fürs Aluminiumrad“ sind seine Zielgruppe.
Die neuen DLW-Räder werden sämtlich bei etabeta gefertigt, die gelebte Identität der Hauptmarke soll sich auf Deluxe Wheels übertragen. Dass sich ein nennenswerter preislicher Abstand zwischen beiden Marken dabei dann logischerweise ausschließt, wissen die beiden DLW-Geschäftsführer. Den Unterschied soll das Design ausmachen. Das Gespann Pekrul/Beez startet mit dem auch durchaus als Ganzjahresrad geeigneten Styling „Uros“ im modernen konkaven Design und bietet dabei ein Alleinstellungsmerkmal. Angeboten in den einfarbigen Oberflächen Schwarz Matt, Anthrazit Matt und Silber wird das 5-Speichen-Rad in den Größen 8,5×18, 8,5, 9,5 und 11×19 Zoll sowie 9 und 10,5×20 Zoll. Die weiteren Oberflächenvarianten kommen wahlweise in konturen- oder sternpoliert, farbige Akzentringe werden in Darmstadt per Hand lackiert. Der Clou: 8,5×19 und 9×20 Zoll gibt es bremskonturoptimiert mit einem leicht konkav gewölbten Design, aber auch – wie bei den anderen Größen – mit dem Zusatz „K“, der für eine starke konkave Ausprägung steht. Damit erschließen sich neue Möglichkeiten rundum identischer einer- und für Vorder- und Hinterachse abweichender Varianten andererseits. Eine Kombination aus 8,5×19 Zoll mit leicht und stark konkavem Design bietet sich zum Beispiel für Audi A3 und Golf 7 etc. an, 8,5 und 11×19 Zoll jeweils mit leicht und stark konkavem Design auf einem Fahrzeug für Porsche oder auch 9×20 vorne und hinten in 10,5×20 Zoll rundum als Uros-K.
Noch in diesem Frühjahr soll das an der klassischen Kreuzspeiche orientierte Styling „Manay“ ebenfalls in 19 und 20 Zoll und auch als „Konkav-Design“ das DLW-Designangebot verdoppeln und dabei auf Wunsch auch in kundenspezifischer Zweifarblackierung ab Hersteller einen Markttrend aufgreifen, 21 Zoll für Porsche, VW/Audi und japanische Automodelle wie Infiniti befinden sich ebenso bereits in der Umsetzungsphase wie 22 Zoll beim Uros, wenn auch das wohl erst im kommenden Jahr. Aber erst sollen ja die Grundlagen gelegt werden. detlef.vogt@reifenpresse.de
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