Label hin oder her – Hauptsache, der Preis stimmt, oder der Rat
Ein Jahr nach dessen Einführung haben Verkäufer und Verbraucher immer noch eine bestenfalls widersprüchliche Beziehung zum EU-Reifenlabel. Dessen Akzeptanz sei zwar steigend, wird immer wieder bestätigt, liege aber immer noch weit davon entfernt, halbwegs zufriedenstellend zu sein. Nun legt der französische Online-Reifenratgeber Rezulteo.com mit einer Studie zum EU-Reifenlabel weitere Daten vor. Demzufolge zeige sich „eine deutliche Erhöhung des Bekanntheitsgrades des Labels beim Verbraucher“, heißt es zur Studie des ausführenden Ipsos Instituts. „Bei der Wahl einer Marke oder eines Reifenmodels bleibt der Käufer aber noch sehr vom Preis beeinflussbar und vertraut letztendlich den Empfehlungen des Verkäufers. Es bleibt also noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten“, schreibt Rezulteo.com und will sich dieser Aufgabe widmen. Der Online-Reifenratgeber betreibt bereits Webseiten in 20 Ländern, darunter auch in Deutschland unter www.rezulteo-reifen.de.
Vor einem Jahr trat das EU-Reifenlabel in allen EU-Ländern in Kraft. Aus diesem Anlass beauftragte Rezulteo.com das französische Ipsos Institut, eine Studie über die Kenntnis und die Wahrnehmung dieser Verordnung beim europäischen Verbraucher durchzuführen. Die Resultate zeigten damals, dass ein Monat vor der Einführung des Labels kaum 20 Prozent der Befragten vom Reifenlabel gehört hatten, aber 80 Prozent dem Label positiv gegenüberstanden, wenn man ihnen das Prinzip erklärte.
Ein Jahr später führte nun Rezulteo.com diese Befragung erneut durch und wollte auf folgende Fragen eine Antwort: „Kennen die Autofahrer das EU-Reifenlabel inzwischen besser und haben sie ihr Kaufverhalten verändert?“ Wie auch im vergangenen Jahr wurde die Studie zu Herbstbeginn bei einem repräsentativen Durchschnitt in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien durchgeführt.
„Die Ergebnisse der Studie 2013 sind leicht getrübt: Sie zeigen zwar eine Erhöhung des Bekanntheitsgrades des Labels, jedoch auch, dass vor allem in Deutschland und Großbritannien das Label beim Verbraucher noch wenig berücksichtigt wird. Bei der Wahl der Marke oder des Models eines Reifens ist der Käufer nach wie vor sehr vom Preis beeinflussbar und folgt letztlich den Empfehlungen des Verkäufers“, bilanziert Rezulteo.com.
Schaut man sich die Studie im Detail an, so sieht man, dass inzwischen ein Drittel der europäischen Verbraucher das EU-Label kennt. Das ist besser als in 2012, sei aber immer noch wenig. Außerdem seien die Kenntnisse über das Label immer noch oberflächlich. Kaum acht Prozent der Befragten könnten die drei Labelkriterien Nasshaftung, Rollwiderstand und Abrollgeräusch nennen.
Gerade mal elf Prozent der Verbraucher, die seit der Einführung des Labels Reifen gekauft haben, berücksichtigten beim Kauf wirklich das Label, in Deutschland seien dies sogar nur sechs Prozent, während Italien mit 19 Prozent glänzt. „Diese Zahl ist nicht auf eine mangelnde Klarheit des Labels zurückzuführen, denn 75 Prozent der Befragten findet, dass es leicht zu verstehen ist. Die Erklärung findet sich bei den Labelkriterien, da für den Verbraucher noch andere Kriterien wichtig sind.“ Auf die Frage, welche Kriterien denn die Kaufentscheidung beeinflussen, werden vor der Reifenleistung (14 Prozent) zuerst die Empfehlung des Verkäufers (19 Prozent), die Treue zu einer bestimmten Marke (17 Prozent) und der Preis (17 Prozent) genannt.
„Man sieht also, dass auch ein Jahr nach Einführung des EU-Reifenlabels noch eine Menge Informations- und Aufklärungsarbeit zu leisten ist. Ein erhöhtes Augenmerk auf die Reifenleistungen trägt zur Verbesserung der Sicherheit und Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge bei. Sie dienen aber auch als Kaufentscheidungshilfe für den Autofahrer, da das Reifenangebot immer umfangreicher wird.“ Rezulteo.com wolle daher sein Websitenetzwerk noch weiter ausbauen. ab
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!