Helm-Ausstieg bei Team wegen zu unterschiedlicher Interessen
Im Rahmen eines im Sommer dieses Jahres am Verlagssitz vertraulich geführten Hintergrundgesprächs informierte mich Klaus Helm schon über seine Absicht, die Kooperation Team zum Jahresende hin verlassen zu wollen. Nun ist es auch vor einigen Tagen offiziell bekannt gegeben worden. Dieser Vorgang unterstreicht noch einmal die große Krise, in der sich Kooperationen aufgrund geänderter Marktverhältnisse befinden.
Im Fall Helm/Team sieht es so aus, dass Helm als größter und umsatzstärkster Partner für sich nur noch wenige Vorteile sah, während er selbst dank seines Einkaufsvolumens für kleinere Gesellschafter äußerst hilfreich war. Kooperationen leben aber von Kompromissen und gegenseitigem Entgegenkommen. Wenn solche Verhältnisse aber zu Siegern auf der einen und Verlierern auf der anderen Seite führen, kommt es zwangsläufig zu Reaktionen. „Die Interessen waren letztlich zu unterschiedlich und wir können uns nicht nur nach unten orientieren. Wenn wir im Wettbewerb erfolgreich bleiben wollen, müssen wir alles daran setzen, auch mit anderen Schwergewichten konkurrieren zu können“, so Klaus Helm gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG.
In einem Rundschreiben an die Mitarbeiter hat Stephan Helm, ein Neffe von Klaus Helm, den Austritt mit relativ wenigen Worten noch einmal begründet und eine „zeitnahe“ Information zu Themenfeldern wie Teamstar, Servicequadrat etc. angekündigt.
So viel ist heute klar: Helm wird sich dem im Flottengeschäft zusammenarbeitenden Verbund Vergölst/Reiff/Pneuhage anschließen und schafft sich so die Basis, seine Kunden wie bisher deutschlandweit bedienen zu können. Allein zur Erzielung attraktiver Einkaufskonditionen werden Kooperationen selbst von kleineren Händlern immer weniger gebraucht, und für Großabnehmer gilt sowieso, dass die Chancen auf wirklich herausragend gute Preise nur dann steigen können, wenn diese Händler nicht ein Heer kleinerer Kollegen im Schlepptau haben. Das mag sich hart und herzlos anhören, ist allerdings in einem inzwischen durch und durch transparent gewordenen Markt nicht wirklich verwunderlich. klaus.haddenbrock@reifenpresse.de
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!