Moody’s stuft ATU weiter herab: Kette braucht dringend frisches Geld
Auch wenn ATU vor zwei Wochen bei der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen für 2013/2014 noch mitteilte, die Liquiditätsplanung weise bis zum Ende dieses Jahres keine Unterdeckung auf, kursieren Medienberichten zufolge Informationen darüber, dass die Werkstatt-/Fachmarktkette noch vor dem Winter dringend Geld brauchen werde. „Auch einige Finanziers könnten bald nervös werden“, heißt es dazu unter Berufung auf eine Studie der Ratingagentur Moody’s, wo man sich offenbar „ernste Sorgen“ um das deutsche Unternehmen mache. Die Details.
Laut Moody’s hatte ATU Ende Juni nur noch 15,5 Millionen Euro in der Kasse und habe außerdem eine Kreditlinie über 45 Millionen Euro vollständig in Anspruch genommen. Vor diesem Hintergrund stufte die US-Agentur die Verbindlichkeiten von ATU um einen Rang auf „Caa3“ („Caa2“) herab, die viertschlechteste Note auf der 22-stufigen Moody’s-Skala, und drohte mit einer weiteren Herabstufung. Man glaube dort, die Vorbereitungen auf die kommende Wintersaison erfordere „substanzielle zusätzliche Liquidität“. Beim Weidener Unternehmen kritisierte man unterdessen die Moody’s-Studie. „Wir können die Moody’s-Entscheidung nicht nachvollziehen“, sagte ein ATU-Sprecher gegenüber der Zeitung „Die Welt“. Die Liquidität reiche nach den eigenen Planungen auf jeden Fall bis zum Jahresende. „Die Bevorratung für die Wintersaison läuft plangemäß.“
Die neue ATU-Geschäftsführung hat sich bis Oktober Zeit genommen, den Konzern mit seinen 646 Autowerkstätten und 1,16 Milliarden Euro Umsatz finanziell auf eine neue Basis zu stellen. „Die Gespräche hierzu laufen vielversprechend. Wir haben bereits Fortschritte erzielt“, so der ATU-Sprecher weiter.
ATU gehört dem US-Finanzinvestor KKR und ist mit 610 Millionen Euro verschuldet. Anleihen über 593 Millionen Euro müssen laut Moody’s zwischen Mai und Oktober 2014 refinanziert werden. Noch vorher drohe ATU aber ein Bruch der Kreditbedingungen, schreibt „Die Welt“ weiter, nach dem die Banken das Recht hätten, ihre Kredite vorzeitig zu kündigen. Die Schulden seien an das EBITDA geknüpft, das im Geschäftsjahr 2012/13 bis Ende Juni um 40 Prozent auf 61,9 Millionen Euro bzw. 5,3 Prozent eingebrochen war. ab
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