Betonhersteller entwickelt mit Conti reifenschonenden Haltestellen-Bordstein
Gängige Praxis ist, dass tonnenschwere Linienbusse durch die Bordsteine eingespurt werden, um punktgenau vor dem Fahrgast zum Halten zu kommen. Dabei müssen die Reifenflanken im Minutenabstand maximalen Anpressdrücken widerstehen. Und es kann schon vorkommen, dass die Nehmerqualitäten der verstärkten Seitenflanken genutzt werden, um am Bordstein abzubremsen. Kein leichtes Leben für einen Serienreifen, der möglichst lange und überdies später als Runderneuerungsreifen die Busunternehmerbilanz entlasten soll. Continental-Ingenieure standen daher Pate bei einem neuen Bordsteinkonzept des ostwestfälischen Betonwerks Lintel aus Rheda-Wiedenbrück.
Barriflex Busbord heißt das Kind der gemeinsamen Anstrengungen, dem Linienbusreifen eine starke Steinschulter zum Anlehnen zu geben. Thomas Theilmeier, Geschäftsführer Betonwerk Lintel, erläutert die Qualitäten seines reifenfreundlichen Betonelements: „Ultra-hochfester Beton (UHPC), der um ein Vielfaches widerstandsfähiger ist als konventioneller Beton, bildet das dauerhafte Rückgrat für den Bordstein, der mit einer extrem glatten Oberfläche so wenig wie möglich materialzehrenden Reibungswiderstand bietet. Die Dauerhaftigkeit und vor allem aber die extrem hohe Frost- und Tausalzbeständigkeit machen den Barriflex Busbord zum Meilenstein unter den Betonelementen. Die Verwendung dieses extrem verdichteten Werkstoffs ist weltweit einmalig in der maschinellen Serienfertigung:“ Und auch der Reifen soll dauerhaft vom geschmeidigen Kontaktkurs profitieren.
Der beim Anfahren der Haltestelle eng an der verstärkten Flanke geführte Reifen wird mit einer senkrechten Kontaktfläche am Stein so sanft wie nur eben möglich in Empfang genommen. Über die gesamte Führungszeit stützt sich der Reifen nur mit der steifen Seitenwand gegen die speziell ausgeformte Steinkontur ab. Die stoßsensible Lauffläche wird dabei mit minimalen horizontalen Scherkräften an den Führungsaufgaben beteiligt. Der Niederflurbus hält millimetergenau auf barrierelosem Niveau und ermöglicht so auch Fahrgästen mit Handicaps den ungehinderten Zutritt ins Fahrzeug. Die spezielle Kontur des Bordsteins verhindert darüber hinaus bestmöglich das fatale Aufsteigen des Fahrzeugs bei zu stumpfem Anfahrwinkel.
Seit einem Jahr ist das neue Bordsteinkonzept auf dem Markt und kommt, so Theilmeier, „zusehends in Fahrt“. Continental-Ingenieure haben errechnet, dass man mit dem reifenschonenden Boxenstopp an der Haltestelle deutlich den Reifenverschleiß minimiert und so die Laufzeiten verlängern kann. dv
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!