US-Gewerkschaften einigen sich mit Bridgestone, Goodyear und Michelin
Bei beiden US-Reifenherstellern schienen bis zum späten Freitagabend die Zeichen auf Streik in den jeweiligen Fabriken zu stehen. Aber sowohl an Bridgestone Americas (Nashville) als auch an Goodyear Tire & Rubber (Akron) ging der Kelch des Arbeitskampfes vorüber, weil sie sich quasi in letzter Minute mit den Gewerkschaften United Steelworkers (USW) auf neue Tarifverträge einigen konnten. Auch für die beiden gewerkschaftlich organisierten Michelin-/BFGoodrich-Fabriken in Tuscaloosa (Alabama) und Fort Wayne (Indiana) mit etwa 2.550 Arbeitern, in denen die Tarifverträge ja auch ausliefen, ist eine Einigung erzielt worden, ohne dass allerdings darüber bislang Einzelheiten bekannt geworden sind.
Bridgestone hat in den Gesprächen mit der USW für die nächsten vier Jahre die Tarifbedingungen von etwa 3.500 Arbeitsplätzen in den Reifen-, Schlauch- und Vormaterialfabriken von Akron (Ohio), Des Moines (Iowa), Russellville (Arkansas) und LaVergne (Tennessee) festschnüren können, für die Standorte Warren County (Tennessee) und Bloomington (Illinois) gab es separate Einigungen. Bis zur für Mitte August erwarteten Abstimmung der betroffenen Arbeiter über den neuen Kontrakt wird auf der Grundlage der alten Verträge aus dem Jahre 2009 weitergearbeitet. Bridgstone Americas hat darüber hinaus nicht-gewerkschaftlich organisierte Fabriken in Graniteville (South Carolina) und Wilson (North Carolina) mit etwa 2.700 Arbeitern, die ca. 950 des Kanada-Werkes Joliette (Quebec) werden durch das „Syndicat des Travailleurs de Bridgestone/Firestone de Joliette“ vertreten.
Auch in den USW-Verhandlungen mit Goodyear in Cincinnati lief die Zeit des alten Tarifvertrages ab und man konnte sich noch quasi in letzter Sekunde einigen. Wie bei Bridgestone hatten sich auch bei Goodyear zahlreiche Arbeiter streikbereit gezeigt, so vor allem in der Motorradreifenfabrik (Goodyear-Dunlop) in Tonawanda (Buffalo, New York). Die neue Tarifvereinbarung umfasst die sechs gewerkschaftlich organisierten Fabriken in Gadsden (Alabama), Akron (Ohio), Buffalo, Danville (Virginia), Fayetteville (North Carolina) und Topeka (Kansas). Bei Goodyear sind um die 8.500 Mitarbeiter betroffen, die jetzt über die neue Vereinbarung für weitere vier Jahre abstimmen werden. Das Reifenwerk Lawton (Oklahoma) ist genauso gewerkschaftsfrei wie die kanadische Goodyear-Fabrik Napanee (Ontario). dv
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