Transportbranche kennt sich mit dem Reifenlabel nur mangelhaft aus
Eine Studie der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH zur Bekanntheit des EU-Reifenlabels in der deutschen Transportbranche fördert aussagekräftige Zahlen zutage. Während immerhin 82 Prozent der Transportunternehmer bzw. Fuhrparkverantwortlichen das seit November 2012 geltende EU-Reifenlabel kennen, ist die Anzahl derer, denen das Label (noch) nichts sagt, mit 16 Prozent immer noch vergleichsweise hoch; zwei Prozent machten keine Angaben. Beeindruckend im negativen Sinne: Die Leistungsunterschiede der einzelnen Labelklassen waren nur rund fünf Prozent der Befragten bekannt. Demnach konnte nur eine Minderheit der von Goodyear Dunlop Befragten die Leistungsunterschiede der einzelnen Labelklassen sowohl für das Kriterium Energieeffizienz als auch für die Nasshaftung korrekt einschätzen. 4,8 Prozent der Befragten konnten in der Studie von Goodyear Dunlop den Unterschied im Kraftstoffverbrauch von rund fünf Litern zwischen einem in der Kategorie Energieeffizienz mit A und F gelabelten Lkw-Reifen bezogen auf 100 Kilometer richtig beantworten. Zwar trauten 55,1 Prozent der Befragten einem A-eingestuften Lkw-Reifen eine Einsparung zu, aber nur zwischen einem bis zwei Liter. 31,5 Prozent hielten einen Minderverbrauch von drei bis vier Liter für realistisch. 2,4 Prozent lagen mit sechs Liter weniger Verbrauch ebenfalls falsch und 6,2 konnten keine Angaben machen. „Die Goodyear-Dunlop-Studie zeigt, dass 95,2 Prozent der Befragten die Leistungsunterschiede der Kategorie Energieeffizienz und damit die mögliche Kraftstoffeinsparung nicht kennt. Dieses Ergebnis ist erstaunlich, da Transportunternehmen mit der richtigen Reifenwahl bares Geld sparen können – und das Reifenlabel gibt hier eine wichtige Orientierungshilfe“, bilanziert der Reifenhersteller die Studie.
Goodyear Dunlop rechnet vor: „Ein Standardzug mit fünf Achsen im Fernverkehrseinsatz würde mit dem Goodyear Marathon LHS II+ mit dem Labelwert B in der Energieeffizienz auf der Lenkachse, dem Marathon LHD II+ mit dem Labelwert C in der Energieeffizienz auf der Antriebsachse und dem Marathon LHT II mit dem Labelwert A in der Energieeffizienz auf dem Trailer gegenüber mit D gekennzeichneten Reifen 4.344 Euro pro Jahr einsparen. Dies gilt für einen Standardzug mit einem Kraftstoffverbrauch von 32,26l/100 km und einem Dieselpreis von 1,50 Euro pro Liter bei 100.000 km Fahrleistung im Jahr. Das Einsparpotential für einen Standardzug mit A-eingestuften und F-eingestuften Lkw-Reifen in der Energieeffizienz liegt sogar bei mehr als 7.000 Euro pro Jahr.“ Der Berechnung liegen ein Kraftstoffverbrauch von 32,26 l/100 km, ein Dieselpreis von 1,50 Euro pro Liter bei 100.000 km pro Jahr sowie ein Verbrauchunterschied von rund 15 Prozent zu Grunde.
Um wie viel sich die Kraftstoffkosten durch Lkw-Reifen reduzieren lassen, können Flottenverantwortliche selbst mit dem Online-Kraftstoffrechner von Goodyear Dunlop ausrechnen. Unter www.fleet-calculator.eu können Kraftstoffeinsparungen auf Grund unterschiedlich im EU-Reifenlabel eingestufte Lkw-Reifen und anderen Maßnahmen wie zum Beispiel Aerodynamikteile individuell kalkulieren.
Auch die Leistungsunterschiede der einzelnen Klassen des EU-Reifenlabelkriteriums Nasshaftung sind der Mehrheit der Befragten nicht bekannt. Auf die Frage, wie viel länger der Bremsweg eines F-gelabelten Lkw-Reifens bei 80 km/h als der eines A-Reifens ist, konnte nur eine Minderheit die richte Antwort geben. Lediglich 4,8 Prozent gaben den Unterschied richtig mit 25 Metern an. 47,3 Prozent schätzen den Bremsweg auf fünf bis zehn Meter länger, 34,5 Prozent tippten auf 15 bis 20 Meter, 2,4 Prozent antworteten mit 30 Meter Unterschied und 9,7 konnten keine Angabe machen. ab
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