Nexen Tire setzt sich ambitionierte Ziele für Deutschland und Europa
Seitdem Nexen Tire sich intensiv auch um den europäischen Reifenmarkt kümmert, hat der koreanische Hersteller hier einiges bewegt. Man betreibt seit gut fünf Jahren eine Europazentrale in Eschborn bei Frankfurt, die mittlerweile über 40 Mitarbeiter europaweit im Einsatz hat, 28 davon allein in der Zentrale. Die stetig wachsenden Absatzzahlen spiegeln das immer mehr auf europäische Bedürfnisse angepasste Produktsortiment wider, das durch das neue Entwicklungszentrum in Frankfurt-Höchst maßgeblich mitbestimmt wird. Auch in der europäischen Erstausrüstung hat Nexen Tire mittlerweile Fuß gefasst. Nun hat Joo-Ho Song, neuer Präsident in der Nexen-Europazentrale, das deutsche Verkaufsteam deutlich ausgebaut und setzt damit ein Zeichen hinter seine Ambitionen, wie er in einem Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erläutert.
Für die Verantwortlichen in der Nexen-Tire-Europazentrale in Eschborn war und ist der europäische Reifenmarkt überaus wichtig. Zuletzt unterstricht das Unternehmen mit seinem jüngsten Quartalsbericht, in welche Richtung die Entwicklung geht. Während Nexen Tire weltweit seine Umsätze um 6,5 Prozent steigern konnte, legte man in Europa um sage und schreibe 19,2 Prozent zu. Mittlerweile stammen damit rund 20 Prozent der Umsätze des koreanischen Reifenstellers aus Europa – Tendenz weiter steigend. Um das Wachstum weiter anzutreiben, kümmert man sich bei Nexen Tire sehr stark um die Aktualität des Produktsortiments und darum, dass die Reifen eben zum Markt passen. Wie Joo-Ho Song sagt, verfüge man seit Neustem eben auch über einen echten Ganzjahresreifen: den „N’Priz 4S“. Der Reifen ist seit dem zweiten Quartal dieses Jahres in zunächst 25 Größen zwischen 14 und 17 Zoll erhältlich. Etliche weitere Größen bis zu 17 Zoll seien noch in der Entwicklung, so Song weiter. Nexen bietet für seinen N’Priz 4S darüber hinaus eine „Ganzjahresreifen-Garantie“. Auch exklusiv für die kalte Jahreszeit bietet Nexen Tire einen neuen Reifen an: den Winguard Snow’G; zunächst sind hier 32 Dimensionen erhältlich, weitere sollen folgen. Auch mit dem SUV-Reifen N’Fera RU1 bietet Nexen ein aktuelles Produkt an, das in diesem Jahr in 16 Größen von 17 bis 20 Zoll erhältlich ist. „Keines unserer Profile, die wir in Europa anbieten, ist älter als zweieinhalb Jahre“, unterstreicht Europapräsident Song. Folglich habe man stets innovative Produkte und Dimensionen im Angebot.
Aber nicht nur aktuell ist das Sortiment, auch aufseiten der Reifentester hat Nexen jüngst ein deutliches Ausrufungszeichen hinter seine Ambitionen gesetzt. Im UHP-Reifentest der Zeitschrift „Auto-Bild Sportscars“ punktete der Nexen-Sportreifen N8000 in der Dimension 225/35 R18. Er erhielt die Empfehlung „vorbildlich“ und überzeugte die Auto-Bild-Tester als „Multitalent mit ausgewogenem Fahrverhalten auf nasser und trockener Piste“. Außerdem überzeuge er „mit präzisem Einlenkverhalten, stabiler Seitenführung und kurzen Bremswegen“. Lediglich der Rollwiderstand sei „durchschnittlich“, bilanzierten die Tester – zu verkraften in dem Marktsegment, in dem der N8000 an den Start geht.
Für die Zukunft kündigt Song die Einführung weiterer Profile für den europäischen Markt an. Auch dem Thema rollwiderstandsoptimierter Reifen (N’blue HD oder N’blue eco) widme man sich bei Nexen Tire ganz gezielt, wachse doch die Nachfrage nach entsprechenden Produkten in Europa beflügelt durch das neue EU-Reifenlabel und zunehmende ökologische und ökonomische Erwägungen der Verbraucher immer weiter an.
Dass die Reifen zum Markt passen, zeige sich auch an der zunehmenden Präsenz der Südkoreaner in der europäischen Erstausrüstung. So ist der Hersteller – außer bei Hyundai, Kia, neuerdings Mitsubishi und Co. – auch bei europäischen Herstellern gelistet. Es werden etwa Reifen zu Fiat ans Band geliefert für die Herstellung des Hochdachkombis Doblò. Auch hier ist der Hersteller ambitioniert. Laut Song wolle man bis Ende des kommenden Jahres „Reifen an viele Automobilhersteller in Europa“ liefern. Dabei helfen werde vor allem das neue „Nexen Europe Technical Center“ (NETC) in Frankfurt-Höchst. Das vor gut zwei Jahren eingerichtete Entwicklungszentrum hat die Betreuung bestehender und neuer OE-Kunden in Europa ganz oben auf seiner Tagesordnung stehen. Geleitet wird die Einrichtung dabei von Hee-Jong Lee, der bereits seit Gründung des NETC dabei ist. Als Manager Automotive Engineering in zentraler Funktion steht ihm dabei Lars Ohnsorge zur Seite; unter anderem ist er auch für die Koordination und Begleitung von Reifentests durch Zeitschriften und Organisationen zuständig.
„Ambitionierte Steigerungen“
Der Reifenhersteller setzt in jüngster Vergangenheit insbesondere und ganz gezielt auf den Ausbau des deutschen Marktes. In Summe, so erläutert Joo-Ho Song gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG, habe man im vergangenen Jahr rund 1,2 Millionen Nexen-Reifen in Deutschland vermarktet (laut Europapräsident Song „ein Rekordjahr“). Für das aktuelle Jahr habe man sich darüber hinaus „ambitionierte Steigerungen“ vorgenommen, so der Europachef weiter und sieht seine Zielvorgaben durchaus als erreichbar an. Auch in Zukunft wolle Nexen Tire dabei auf das sogenannte „Factory-Direct-Container“-Geschäft (FDC) setzen; Kunden in Europa bestellen demnach containerweise Reifen und bekommen diese direkt geliefert. Der Hersteller betreibt zwar seit einem Jahr ein eigenes Lager in der Nähe von Fulda, geografisch gesehen mitten in Deutschland. Dies habe eine große Kapazität und helfe dabei, den angebotenen 24-Stunden-Lieferservice in ganz Deutschland sicherzustellen. Dieses Lager will Song allerdings ‚lediglich’ als „zusätzliche Dienstleistung für unsere Kunden“ verstanden wissen. Auch in Zukunft wolle man das Containergeschäft als Schwerpunkt des Geschäftsmodells nicht grundsätzlich ändern.
Dennoch, ein weiteres Wachstum mit „ambitionierten Steigerungen“ sei vorgegeben und dafür wolle man die Händlerbasis – die nahezu ausschließlich aus Großkunden besteht – deutschland- und letzten Endes auch europaweit ausbauen. Für die bestehenden Accounts soll sich idealerweise durch die Aufnahme weiterer Großabnehmer nichts ändern, hofft Song. Im Gegenteil: Auch mit den Bestandskunden werde man in Zukunft den sogenannten In-House-Share der Marke Nexen weiter zu steigern versuchen. Die notwendigen produkt- und marketingseitigen Voraussetzungen schaffe man dafür derzeit im Markt.
Eine weitere Voraussetzung, um die Zielsetzungen in Deutschland zu erreichen, ist die Personalstruktur im Verkaufsteam. Das wurde seit dem vergangenen Herbst komplett erneuert und erweitert und besteht aktuell aus sechs Mitarbeitern. Geleitet wird das Sales Department für den deutschen Markt nun durch Robert Sindičić in der Funktion des Director Sales. Der Verkaufsdirektor steht bereits seit fünf Jahren in den Diensten des koreanischen Herstellers und kennt den Markt seit langen Jahren. Ihm zur Seite steht seit dem 1. März Franz Kruse als Senior Sales Manager; er verfügt ebenfalls über langjährige Berufserfahrung als Reifenverkäufer. Darüber hinaus hat Nexen Tire sein deutsches Außendienstteam in den vergangenen Monaten um vier neue Regional Sales Manager erweitert, die die Optimierung des Kundenservice’ sicherstellen sollen.
Man habe zwar noch „einiges an Basisarbeit“ zu erledigen, gerade weil einige Neukunden gewonnen werden sollen, erläutert Robert Sindičić. Er lässt aber keine Zweifel daran, dass die gesteckten Ziele mit dem neuen, erweiterten Team durchaus zu erreichen seien.
Bei der Erreichung dieser Ziele soll auch das neue Motorsportengagement von Nexen Tire Europe sowie das eine oder andere Sportsponsoring in Deutschland helfen. Mit der Gründung des „Nexen Tire Motorsport Teams“ gelingt dem Hersteller der Start im europäischen Motorsport. Der Hersteller tritt in diesem Jahr erstmals bei der VLN-Langstreckenmeisterschaft Nürburgring an und absolvierte außerdem bereits das 24-Stunden-Rennen am Pfingstwochenende mit Erfolg. Man kam im Mini John Cooper Works Challenge zwar ‚nur’ als 96. ins Ziel. Dies schaffte das Team allerdings trotz zweier Unfälle, in die es unbeteiligt hineingezogen, und eines High-Speed-Reifenschadens, der vermutlich durch Fremdkörper auf der Fahrbahn verursacht worden war. „Reifen und Motorsport passen immer gut zusammen“, ist Song überzeugt und will das Engagement in Sachen Motorsport langfristig angelegt sehen. In Summe sei der erste Auftritt beim 24-Stunden-Rennen des jungen Teams damit als Erfolg zu bewerten, meinte auch die motorsportliche Fachpresse. Beim ersten Rennen der VLN-Serie erreichte der Nexen-Mini sogar den zweiten Platz in seiner Klasse – ein Achtungserfolg, der aufhorchen lässt. „Wir signalisieren damit unseren Kunden und den Endverbrauchern: Nexen ist da und kann etwas leisten“, so der Präsident von Nexen Tire Europe weiter.
Aber auch beim Fußballsponsoring engagiert sich Nexen Tire neuerdings intensiv und will damit seine (Marken-)Bekanntheit in Deutschland weiter steigern. So ist der Reifenhersteller jetzt etwa Sponsor bei Eintracht Frankfurt, aber auch beim 1. FC Köln oder beim FC Rot-Weiß Erfurt engagiert man sich. „Dies sind alles Vereine mit Tradition und solche, die Werte verkörpern“, erläutert der Europapräsident des koreanischen Reifenherstellers. „Das passt sehr gut zu uns und findet Anklang im Markt.“ arno.borchers@reifenpresse.de
Teil der Markenkommunikation ist neuerdings auch der Motorsport: In diesem Jahr geht der Reifenhersteller erstmals mit einem eigenen Team an den Start zur VLN-Serie (Foto) und hat außerdem das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring erfolgreich absolviert
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