Tücken beim Tuning: Dekra warnt
Breitreifen, ein tiefer gelegtes Fahrwerk, ein Spoiler und ein satter Sound können auch manches unscheinbare Auto in einen echt coolen Schlitten verwandeln. Wer beim Tuning aber nicht aufpasst, handelt sich schnell eine Menge Ärger mit der Polizei oder bei der nächsten Hauptuntersuchung ein, warnen die Sachverständigen von Dekra.
Nicht zugelassene Bauteile können die Unfallgefahr erhöhen, außerdem kann die Betriebserlaubnis erlöschen und der Versicherungsschutz verloren gehen. Unter Umständen muss der Fahrzeughalter auch einen kostspieligen Rückbau der unzulässigen Teile einkalkulieren. „Wir wollen Tuning-Begeisterten nicht den Spaß verderben“, betonen die Experten. „Sie sollten aber die Stolpersteine kennen. So vermeiden sie unnötige Kosten und viel Stress.“
Fehlerquellen gibt es beim Tuning genug. Bei ungünstigen Rad-Reifen-Kombinationen erhöhen sich die Aquaplaninggefahr und die Empfindlichkeit gegenüber Spurrillen, im Extremfall begünstigen sie sogar das Ausbrechen des Fahrzeughecks. Auch der Spoiler muss zum Auto passen, sonst kann sich der Bremsweg verlängern und unter Umständen sogar die Fahrstabilität verringern. Und scheuert der Breitreifen am Kotflügel, ist ein Reifenplatzer nur eine Frage der Zeit.
Ein Fall für sich sind die Begleitpapiere von Bauteilen. Erstaunlicherweise sind noch nicht einmal alle Bauteile erlaubt, die eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) besitzen. Der Grund: Die ABE bezieht sich immer auf den Serienzustand eines Fahrzeuges. Gab es am Fahrzeug bereits Änderungen, passen die verschiedenen Teile möglicherweise nicht zusammen, zum Beispiel bei tiefer gelegten Fahrzeugen die Anhängekupplung. Ist das der Fall, erlischt die Betriebserlaubnis des jeweiligen Fahrzeuges.
Auf der sicheren Seite sind Tuner, wenn sie vor der geplanten Änderung den Rat eines Sachverständigen einholen. In vielen Fällen macht es auch Sinn, den Umbau einem Fachmann zu überlassen wie etwa den Einbau eines Sportfahrwerks. Sicherheit bietet auch eine Änderungsabnahme. Sie schließt Risiken aus und bietet die Gewähr, dass die Betriebserlaubnis des Fahrzeuges auch nach dem Umbau erhalten bleibt. Weiter ist daran zu denken, dass ein Tuning des Fahrzeuges der Kfz-Versicherung gemeldet werden muss.
Wichtige Hinweise zum Tuning der einzelnen Baugruppen bietet die ausführliche Dekra-Broschüre „Tuning – edel und stark“. Sie ist zu finden unter www.dekra.de/de/ratgeber-und-broschüren. dv
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