Lkw-Reifen: Giti Tire baut Strukturen in Deutschland neu auf

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Bei Giti Tire in Deutschland will man sich künftig mit einem beinahe komplett neuen Team und einer neu ausgerichteten Herangehensweise um das Lkw-Reifengeschäft kümmern. Wie Richard Lyons – Geschäftsführer der deutschen Lkw-Reifenvertriebsgesellschaft Giti Tire Deutschland GmbH mit Sitz in Siegburg und General Manager für Giti Tire Europe – nun im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erläutert, wolle sich der Hersteller in Europa in Zukunft noch mehr um Werte als um Volumen kümmern. Dabei wolle man Flottenbetreibern mit der „Qualitätsmarke GT Radial“ weiterhin „ein Premiumprodukt zu einem mittleren Preis“ bieten, so Lyons, der sich künftig wieder mehr auf seine strategischen Aufgaben für Europa kümmern wird. Der Grund: Für die deutsche Vertriebsgesellschaft habe man einen neuen, erfahrenen Geschäftsführer gefunden, dessen Name im kommenden Monat bekannt gegeben werden soll; Lyons hatte seit Anfang 2011 in Europa und in Deutschland gleich zwei Funktionen bekleidet. Der gebürtige Engländer will auch in Zukunft das mittlerweile 60-köpfige Team von Giti Tire in Europa leiten; es sei ein Gerücht, Lyons werde ins Hauptquartier des Konzerns nach China wechseln.

Zentral für den Erfolg beim Lkw-Reifengeschäft sei der große deutsche Markt; hier dürfe man sich schlichtweg keine Fehler erlauben, wolle man in Europa erfolgreich sein und die mittelfristig angestrebten zehn Prozent Marktanteil erreichen. Trotz dieser ambitionierten Ziele wollen Giti Tire Deutschland und Giti Tire Europe „nicht auf Menge zu jedem Preis“ setzen, erklärt Richard Lyons. Im Rahmen einer neu ausgerichteten Herangehensweise wolle der Hersteller wieder zunehmend den Mehrwert der Produkte und insbesondere auch den der Dienstleistungen für Flotten und Fuhrparks in den Vordergrund der Absatzbemühungen stellen.

Personell findet diese neue „Ausrichtung auf den Nutzen“ für den Kunden Niederschlag in einem beinahe komplett erneuerten Verkaufsteam unter dem Dach der Giti Tire Deutschland GmbH. Neben dem neuen Geschäftsführer, der im Mai benannt und ernannt werden soll, werden drei der fünf Verkaufsregionen nun durch neue Mitarbeiter betreut. Während sich im Südosten jetzt Andreas Fischer (vormals Reifen Wagner) um die Flotten und Fuhrparks sowie den Reifenhandel kümmert, der auch in Zukunft GT-Radial-Lkw- und Busreifen vermarkten soll, wird die Region Mitte durch Frank Richter (Euromaster) betreut. Geleitet wird das Verkaufsteam dabei von Michael Kaletta, der im vergangenen Herbst als Sales and Marketing Manager zu Giti Tire Deutschland gekommen war und an Richard Lyons berichtet. Ebenfalls neu im Team sind Michael Prause, und zwar als Customer Service Manager, sowie Sebastian Bell als Technical Sales Manager.

Im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG unterstreicht Richard Lyons die Bedeutung entsprechender Investitionen in gutes Personal und will damit auch ein Ausrufungszeichen hinter die Ambitionen des Herstellers mit Werken in China und Indonesien setzen. Auch in Zukunft wolle das Unternehmen – zumindest auf dem deutschen Markt – ausschließlich Lkw- und Busreifen der Marke GT Radial anbieten; Reifen der Konzernmarke Primewell etwa sollen hierzulande nicht auf den Markt kommen, obwohl sie bereits anderswo, etwa in Großbritannien, vertrieben werden.

Gleichzeitig gibt Richard Lyons das Versprechen ab, mit GT-Radial-Lkw-Reifen auch künftig den Reifenfachhandel zu unterstützen und nicht den direkten Weg zum Flotten- oder Fuhrparkbetreiber zu gehen. Während viele andere Reifenhersteller immer einen Teil ihres Lkw-Reifengeschäftes direkt mit der großen, international oder zumindest national aufgestellten Flotte abwickeln und dann für den Händler die Rolle des sogenannten Service Providers übrigbleibt, soll der Händler mit GT Radial auch in Zukunft am Produkt und am Service verdienen können. „Wir wollen den Handel nicht umgehen, wir wollen ihn einbinden“, so Lyons weiter. Dazu passt auch, dass die Giti Tire Deutschland GmbH künftig das Nutzfahrzeugreifengeschäft mehr über den serviceorientierten Reifenfachhandel als über den mengenorientierten Großhandel abwickeln wolle.

Die Bedeutung des deutschen Reifenmarktes für die Giti-Tire-Ambitionen lässt sich auch damit unterstreichen, dass nicht nur das Personal für den deutschen Markt in Siegburg bei Bonn ansässig ist, sondern dass mehr und mehr auch europäische Funktionen dort angesiedelt sind. Auch wenn Richard Lyons in den vergangenen zwei Jahren gerade wegen seiner Doppelfunktion viel Zeit in Deutschland und am hiesigen Sitz verbracht hat, werde sich dies mit der Ernennung des neuen Geschäftsführers für die deutsche GmbH zum 1. Juni nicht maßgeblich ändern – der deutsche Markt sei „zu wichtig, um hier zu scheitern“, so Lyons’ Credo. Neben ihm wird zukünftig auch Peter Foulkes – Marketing Director Europe TBR – seinen Dienst in Siegburg versehen; der gebürtige Engländer siedelt derzeit nach Deutschland um. Erst kürzlich hatte Giti Tire für Europa mit Dr. Gabriele Bosselmann eine neue Personaldirektorin mit Sitz in Siegburg eingestellt. arno.borchers@reifenpresse.de

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