Diewe Wheels: Im Zeichen diamantenen Glanzes
Diamanten zeichnen sich – unter anderem – durch ihren brillanten Glanz aus. Diesen Glanz strahlen auch feinste Leichtmetallräder ab. Die im bayerischen Ried ansässige Diewe Wheels hat aber noch mehr als die hauseigenen Aluminiumräder mit dem Wort Diamant gemein, denn als das Geschäftsfeld im September 2011 aus der Taufe gehoben wurde, war es Bestandteil der Diewe Diamantwerkzeuge GmbH und soll erst in diesem Jahr als eigenständige GmbH ausgegliedert werden.
Die Diewe Diamantwerkzeuge GmbH ist ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen, das sich überwiegend mit der Entwicklung und dem Vertrieb von Diamantwerkzeugen als einer der führenden Anbieter in Deutschland und in Europa etabliert hat. Darüber hinaus gilt der geschäftsführende Gesellschafter Dietmair als ein Unternehmer, dem es nicht am Mut mangelt, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Zum Produkt Leichtmetallfelgen dürfte Dietmair eher zufällig bei einem Kundenbesuch in China gekommen sein. Der dortige Diewe-Partner stellt unter anderem auch Aluminiumgussfelgen her und ist im Übrigen heute einer der (drei) Hersteller von Rädern der Marke Diewe.
Freilich: Ohne Expertise steigt man nicht in ein fremdes Marktsegment ein. Durch die Nähe zu einem Anbieter von Leichtmetallrädern in der Region und persönliche Kontakte fand Dietmair drei Mitarbeiter, die aufgrund jahrelanger beruflicher Erfahrung bei delta4x4 das notwendige Branchen-Know-how fürs Rädergeschäft mitbrachten: Josef Ankner fungiert heute als Bereichsleiter Verkauf, Andreas Riedlberger als Technischer Leiter und Claudia Klapf ist zuständig für den Bereich Logistik und sämtliche administrativen Aufgaben.
Diese drei sind die personelle Keimzelle des Unternehmens, das allerdings viel schneller wächst als anfangs gedacht. Gut 30.000 Räder aus dem Stand im ersten Jahr als Marktteilnehmer, eine erwartete Verdopplung im Jahre 2013: Da ist ein ernstzunehmender Mitbewerber entstanden. Das ist mit einem Drei-Personen-Team nicht zu leisten, zumal die Lagerkapazitäten auf 50.000 Stück gestiegen sind (die Lagerkapazitäten sollen künftig in etwa einem Jahresabsatz entsprechen). Weil Diewe Wheels von der unerwartet starken Nachfrage förmlich überrollt wurde, mussten nahegelegene Lagerhallen her, dass gleich mehrere benötigt wurden (am Stammsitz in Ried reicht es gerade mal für etwa 4.000 Einheiten) war misslich, dass sie in der Unternehmensgruppe zu nutzen waren, ein Glücksfall. Die Mitarbeiterzahl ist dabei sukzessive gestiegen und liegt bei etwa zehn, wobei in 2012 noch müßig war, ob eher zur Unternehmensgruppe zu rechnen oder bezogen nur auf den Räderbereich. Aber, blickt Riedlberger auf 2013, „der Aufbau einer strukturierten und leistungsfähigen Logistik ist jetzt eine dringliche Aufgabe“.
In 2012 wird der Umsatz mit Leichtmetallrädern noch im unteren einstelligen Millionen-Euro-Bereich gelegen haben. Bezogen werden die Produkte aus zwei chinesischen Quellen und einer italienischen. Wobei es weniger um Qualität gehe bei der Frage, wer von denen produziert – denn zufrieden zeigt sich der Technikleiter mit allen 3 –, sondern um die Schnelligkeit und auch mal kleinere Losgrößen, wobei dann der italienische Produzent im Vorteil sei.
Abnehmer sind die gleichen, um die auch die anderen Anbieter buhlen: Reifenhändler, Autohäuser, regionale Großhändler. Bietet sich jemand als Stützpunkthändler an, so wird Diewe nicht abgeneigt sein. Ins Geschäft gedrängt hat sich der Marktnovize anfangs mit zwei Designs in jeweils einer Größe und durchaus aggressivem Pricing, räumt Riedlberger unumwunden ein. Die Kunden aber hätten erkannt, dass das Unternehmen leistungsfähig ist. Darum sei man auch in der Lage, sich mit jedem neuen Radtyp ein wenig mehr im Mittelpreissegment zu etablieren. Sieben Radlinien waren es zum Jahresende 2012 mit Größen von 15 bis 22 Zoll.
Bezogen aufs Volumen sind reifen bruckmüller (Kremsmünster/Österreich) und Vergölst als die bedeutendsten zu nennen, sie haben dem Marktneuling gleich eine Chance gegeben. Exklusivpartner konnte Josef Ankner auch bereits in der Schweiz und Tschechien akquirieren, auch nach Benelux bestehen bereits feste Geschäftsbeziehungen. Kaum im deutschen Markt angekommen, wird schon der Export angekurbelt, ein neuer Mitarbeiter aus der Branche mit Erfahrung wird darauf aufbauen können.
Replika und Kopien soll es nicht geben, wohl aber sei man bestrebt, etwaige Designtrends schnell aufzugreifen. Die Designidee samt der technischen Rahmenbedingungen wird dem potenziellen Produzenten präsentiert, der soll sie umsetzen. Das klappt alles unbürokratisch und schnell. Das Team ist nicht nur klein und flexibel, es ist auch begeisterungsfähig und strebt motiviert nach Markterfolg. Der deutsche Aluminiumrädermarkt gilt als gesättigt, aber nicht für den der „hungrig“ ist. detlef.vogt@reifenpresse.de
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