Transportlogistikgewerbe nicht sonderlich positiv gestimmt
Vor dem Hintergrund der Bedeutung in Zusammenhang mit dem Nutzfahrzeugreifenabsatz hierzulande hat der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) den Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL) um eine Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage im deutschen Transportlogistikgewerbe gebeten. Sehr viel Positives lässt sich der Stellungnahme dabei leider nicht entnehmen.
Demnach schlägt sich eine „nachlassende Wirtschaftsdynamik“ bereits seit geraumer Zeit deutlich nieder, sodass jedes dritte Transportlogistikunternehmen in der jüngsten BGL-Konjunkturumfrage mit Blick auf das dritte Quartal 2012 von einem schlechten Betriebsergebnis berichtet habe. Auch sei die Belebung durch das Sommergeschäft im zurückliegenden Jahr so schwach ausgefallen wie seit 2009 nicht mehr und das Vorweihnachtsgeschäft bei zahlreichen Unternehmen sogar ganz ausgefallen. „Die Konjunkturaussichten trüben sich nach den Ergebnissen der Konjunkturumfrage weiter ein: Für den Jahresbeginn 2013 liegen die in der Gesamtschau schlechtesten Prognosen seit 2008 vor. Jeweils mehr als 38 Prozent der befragten Unternehmen erwarteten schlechte Betriebsergebnisse bzw. sinkende Umsätze, dagegen 55 Prozent steigende Gesamtkosten. In der Folge beabsichtigte jedes sechste Transportlogistikunternehmen seinen Fuhrpark zu reduzieren und entsprechend Fahrpersonal abzubauen“, kann der BGL der Reifenbranche nicht gerade viel Hoffnung auf höhere Absatzvolumina im deutschen Nutzfahrzeugreifenersatzgeschäft machen.
Verwiesen wird in diesem Zusammenhang zudem auf die Verkehrsleistungsstatistik des Kraftfahrtbundesamtes (KBA), wonach während der ersten acht Monate 2012 ein arbeitstägliches Minus von 4,7 Prozent bezüglich der im gewerblichen Güterkraftverkehr geleisteten Tonnenkilometer und sogar in Höhe von 6,7 Prozent im Werkverkehr aufgelaufen ist. Zudem hätten deutsche Lkw im vergangenen Jahr 457 Millionen Mautkilometer weniger verbucht, dafür aber Anbieter aus mittel- und osteuropäischen Ländern um 331 Millionen Mautkilometer zugelegt. „Auch bei den Fahrzeuginvestitionen befindet sich das deutsche Transportlogistikgewerbe auf dem Rückzug, wie ein Blick in die Zulassungsstatistik des KBA zeigt: Die Zahl der im Jahre 2012 neu zugelassenen Sattelzugmaschinen bewegte sich mit 31.234 Einheiten nicht nur über zwölf Prozent unter Vorjahresniveau, sondern auch 20 Prozent unter Vorkrisenniveau“, so der BGL weiter. In das von dem Verband gezeichnete düstere Bild passt, dass von einer gestiegenen Zahl von Insolvenzen im Wirtschaftsbereich „Güterbeförderung im Straßenverkehr“ berichtet wird: Wie es unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes heißt, sollen sie in den ersten zehn Monaten des Jahres 2012 um 7,5 Prozent über dem Vorkrisenniveau gelegen haben.
All dies zusammenfassend muss man wohl festhalten, dass sich daraus keine allzu günstige Ausgangsposition für das deutsche Nutzfahrzeugreifenersatzgeschäft in diesem Jahr ergibt. cm
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