Für 2013 verhaltene Wachstumserwartungen bei Bosch
Die Bosch-Gruppe hat vorläufige Unternehmenskennzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2012 veröffentlicht. Demnach hat die sich abkühlende weltweite Konjunktur die Wachstumsdynamik des Konzerns gebremst. Gleichwohl hat der Umsatz der Gruppe gegenüber 2011 um 1,6 Prozent auf 52,3 Milliarden Euro zulegen können. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern soll dabei – auch aufgrund von Sonderbelastungen – bei rund zwei Prozent vom Umsatz liegen. „Die Entwicklung des Geschäftsjahres 2012 kann uns trotz leichter Umsatzerhöhung und positivem Free Cashflow nicht zufriedenstellen“, sagt Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung. Im Jahr 2013 soll deshalb vordringlich an der Verbesserung der Ertragskraft gearbeitet werden, ohne dabei die Investitionen in die Zukunft zu vernachlässigen.
Mit Blick auf die einzelnen Geschäftssegmente wird für die meisten Bereiche der Kraftfahrzeugtechnik eine positive Entwicklung berichtet. „Einen deutlichen Rückgang verzeichnete dagegen der Geschäftsbereich Diesel Systems, der besonders durch die Marktschwäche in Europa und ein schwaches Nutzfahrzeuggeschäft in China belastet wurde“, so Bosch. Für 2013 erwartet das Unternehmen nach aktueller Einschätzung zwar eine Erhöhung der globalen Wirtschaftsleistung um 2,8 Prozent. Dabei werden jedoch „erhebliche Risiken gesehen, die noch nicht in der Prognose abgebildet sind, insbesondere die europäische Schuldenkrise“. Auf dieser Basis rechnet die Bosch-Gruppe für 2013 im Vergleich zum Vorjahr mit einem etwas besseren, aber keinem starken Umsatzwachstum.
Um die Ertragskraft kurzfristig zu erhöhen, wurden vor diesem Hintergrund umfassende Maßnahmen zur Reduzierung der Fixkosten und zur flexibleren Anpassung an Konjunkturschwankungen beschlossen: Dazu zählt man die Einführung fester Obergrenzen beispielsweise für Investitionen sowie Unternehmenskäufe und Beteiligungen. Auch wolle man in Erwartung eines in den kommenden Jahren allenfalls schwachen Wirtschaftswachstums im europäischen Kernmarkt die Strukturen in Europa überprüfen. Damit Bosch bei einem nur vorübergehenden Rückgang der Nachfrage möglichst flexibel reagieren kann, sei schon im vergangenen Dezember außerdem eine Vereinbarung zur Bewältigung konjunkturbedingter Krisen mit dem Konzernbetriebsrat abgeschlossen worden. „Flexibel und abgestuft lassen sich auf dieser Basis Umsatzeinbrüche von bis zu 20 Prozent ohne die Anwendung von gesetzlicher Kurzarbeit abfedern“, heißt es dazu. cm
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