Luftnummer: Shell weitet Test zu bezahlender Reifenfüllung aus
Schon vor rund anderthalb Jahren hatte ein Feldversuch von Shell für Diskussionen in der Branche und unter Autofahrern gesorgt, weil der Mineralölkonzern an einigen Tankstellen der Marke hierzulande die Bereitschaft der Verbraucher testete, für die Luft in ihren Reifen zu bezahlen. Wie Spiegel Online jetzt in Erfahrung gebracht hat, will das Unternehmen diesen Test nun sogar noch ausweiten: von bisher 20 auf 120 seiner Stationen. Als Begründung dafür soll Shell-Pressesprecherin Cornelia Wolber “die positiven Reaktionen der Autofahrer” genannt haben. Eine Entscheidung über einen flächendeckenden Einsatz sei allerdings noch nicht getroffen worden und werde je nach Ergebnis der weiteren Tests auch nicht vor Mitte des Jahres fallen. Das Prüfen des Luftdrucks soll demnach in jedem Falle kostenfrei bleiben, gezahlt werden muss nach den Vorstellungen des Konzerns erst dann, wenn die Reifen tatsächlich befüllt werden: Von einem Entgelt in Höhe von einem Euro für fünf Minuten “neue Luft” ist in diesem Zusammenhang die Rede. Nach den Worten der Unternehmenssprecherin seien viele Autofahrer bereit, einen Obolus für die Reifenbefüllung zu entrichten, wenn dafür funktionsfähige und saubere Druckluftgeräte geboten werden. Zumindest auf die überwiegende Zahl der Spiegel-Online-Leser, die sich zu einer Kommentierung des entsprechenden Beitrages entschlossen haben, dürfte dies allerdings eher nicht zutreffen: Von Bewertungen des Ganzen als “hanebüchenem Unsinn” oder “Frechheit” über ganz offensichtlich nicht ernst gemeinte Vorschläge, vielleicht auch die beim Tanken weggeatmete Luft zu berechnen oder eine Gebühr von fünf Euro für das Abrechnen des Tankvorgangs einzuführen, bis hin zu Boykottaufrufen von Shell-Tankstellen reicht dabei die Bandbreite der Negativreaktionen. christian.marx@reifenpresse.de
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